
Wadephul: Syrische Migranten können wegen Zerstörungen "nicht kurzfristig zurückkehren"

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat im Rahmen seiner Nahost-Reise erstmals auch Syrien besucht, um in der Hauptstadt den syrischen Übergangspräsidenten Ahmed Al-Scharaa zu treffen. Das Tagesprogramm sah nach den Konsultationen auch den Besuch eines kriegszerstörten Viertels in Damaskus vor. Laut mitgereisten Spiegel-Journalisten "zeigte er sich bestürzt". Wadephul gab noch vor Ort die Erklärung ab, dass er "angesichts der drastischen Zerstörungen im Bürgerkrieg" nicht damit rechne, dass "kurzfristig" eine große Zahl syrischer Flüchtlinge freiwillig in ihr Heimatland zurückkehren werde. Laut ARD-Tagesschau versprach er dem Land "knapp 40 Millionen Euro an Hilfen".
Nach seiner gescheiterten Vorgängerin Annalena Baerbock (Grüne), RT DE berichtete, flog nun auch der amtierende Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) in die syrische Hauptstadt Damaskus. Das AA-Social Media-Team informiert dazu:
"Bei meinem ersten Besuch im freien Syrien werde ich von Präsident Al-Sharaa und Außenminister Al-Shaibani empfangen. Wir unterstützen die Syrerinnen und Syrer beim Wiederaufbau ihres Landes. Für dessen Erfolg sind Sicherheit und Teilhabe für alle Menschen in Syrien entscheidend."
Bei meinem ersten Besuch im freien #Syrien werde ich von Präsident Al-Sharaa und Außenminister Al-Shaibani empfangen. Wir unterstützen die Syrerinnen und Syrer beim Wiederaufbau ihres Landes. Für dessen Erfolg sind Sicherheit und Teilhabe für alle Menschen in Syrien entscheidend. pic.twitter.com/Lb1alwMYRl
— Johann Wadephul (@AussenMinDE) October 30, 2025

Im Rahmen des Gespräches mit Al-Sharaa habe Wadephul der syrischen Übergangsregierung versichert, dass die deutschen Steuerzahler "zu einem raschen Wiederaufbau Syriens" beitragen werden. So zitiert ihn die ARD-Tagesschau mit den Worten:
"'Mit der Überwindung der Assad-Diktatur sind die Menschen in Syrien in eine neue Zeit aufgebrochen. Wir wollen sie jetzt dabei unterstützen, die Zukunft ihres Landes selbst in die Hand zu nehmen', sagte Wadephul zu dem Besuch."
Der Bundesaußenminister erklärte weiter ausführend laut Agenturmeldungen, dass Deutschland im Rahmen "einer besonderen Verantwortung Europas vorgehen solle." Zu den Details der kommenden Belastungen für den Haushalt heißt es:
"Deutschland werde Syrien, Libanon und Jordanien angesichts der humanitären Krise in den Ländern mit zusätzlichen Hilfsmitteln in Höhe von bis zu 52,6 Millionen Euro unterstützen. Von den zusätzlichen Geldern entfallen nach Angaben des Auswärtigen Amts rund 39,4 Millionen Euro auf Syrien, 5,25 Millionen auf Libanon und acht Millionen Euro auf Jordanien."
Medial wird der Besuch Wadephuls auf seine anschließende Besichtigung eines "kriegszerstörten Viertels" in der Hauptstadt fokussiert. So berichtet die Welt-Zeitung den Minister zitierend:
"Beim Besuch eines Vorortes der Hauptstadt Damaskus, der im Bürgerkrieg stark verwüstet wurde, zeigte er sich bestürzt: 'Ein solch großes Ausmaß an Zerstörung habe ich persönlich noch nicht gesehen. Kurzfristig können sie nicht zurückkehren', sagte der CDU-Politiker in Harasta. 'Hier können wirklich kaum Menschen richtig würdig leben'."
Noch immer sei "sehr viel Infrastruktur in Syrien zerstört", so Wadephul, um weiter zu erklären: "Und das wird nicht allzu viele jetzt dazu bewegen, kurzfristig diesen Schritt zu machen."
Der Spiegel berichtet zum Aufeinandertreffen von Al-Scharaa und Wadephul, dass die syrische Regierung "die in Deutschland ausgebildeten jungen Syrer schätze." Demnach heißt es seitens Damaskus:
"Sie könnten aber frei entscheiden, welchen Weg sie wählten. 'Jeder, der bei uns bleibt und sich bei uns in unsere Gesellschaft einbringt, integriert, arbeitet', sei weiterhin willkommen. Zu Rückführungen einzelner schwerer Straftäter sei das Ministerium mit dem syrischen Außenministerium in Kontakt, sagte Al-Scharaa."
Laut Spiegel hätte Wadephul bei dem Gespräch mit Al-Scharaa und seinem Amtskollegen Asaad al-Shaibani "von beiden verlangt, die syrische Regierung müsse den Menschen 'ein Leben in Würde und Sicherheit' garantieren." Und weiter:
"Nötig sei die Einbeziehung aller Bürger unabhängig von Geschlecht, religiöser, ethnischer oder gesellschaftlicher Zugehörigkeit. Deutschland strebe freundliche Beziehungen mit dem Land an, betonte der CDU-Politiker. Die Reise war aus Sicherheitsgründen zunächst geheim gehalten worden."
Der Welt-Artikel zitiert zur weiteren Wahrnehmung Wadephuls in Damaskus:
"Syrien liege in direkter Nachbarschaft zur EU – was immer in dem Land passiere, 'hat auch direkte und indirekte Auswirkungen auf uns in Deutschland.'"
Die Bundesrepublik hat laut Spiegel-Artikel im Jahr 2025 "bisher rund 81 Millionen Euro an humanitärer Hilfe für Syrien zugesagt." Die Steuerzahler würden zudem nach Angaben von Wadephul Berlins Beitrag "als größter Geber für den sogenannten leistungsfähigen Wiederaufbaufonds Syriens um vier Millionen Euro erhöhen."
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