
Dutzende Tote nach erneuten Attacken der israelischen Luftwaffe auf Gaza und das Westjordanland

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies laut Medien die Armee an, die Luftangriffe im Gazastreifen wieder zu intensivieren. Israels Verteidigungsminister Israel Katz rechtfertigte die Attacken mit vermeintlichen Angriffen der Hamas auf Soldaten und "Verzögerungen bei der vereinbarten Übergabe getöteter Geiseln". Die Bombardements erfolgten unter anderem auf Gaza-Stadt und Regionen des Westjordanlands. Zu den zahlreichen Todesopfern zählten erneut auch Kinder und Frauen.
Die israelische Armee (IDF) hat das Waffenstillstandsabkommen mit der Hamas durch massive Luftschläge auf Regionen in Gaza und dem Westjordanland gebrochen. Dies erfolgte auf direkte Anordnung der Netanjahu-Administration. Zur Rechtfertigung heißt es in israelischen Medien, dass zuvor "bewaffnete Palästinenser Soldaten in Rafah angegriffen hätten, unter anderem mit einer Panzerfaust". Darauf folgte die massive Bombardierung der ohnehin bereits in Trümmern liegenden Restwohngebiete von Gaza-Stadt und der noch existierenden Infrastruktur.

Rund drei Wochen nach Beginn der ausgehandelten Waffenruhe intensiviert die Netanjahu-Administration damit – unbeeindruckt von Ermahnungen und Kritik – erneut ihre militärischen Aktionen in der Region. So lautet eine gestrige rechtfertigende IDF-Mitteilung auf X:
"Nach einer Lagebeurteilung und der Zustimmung von Verteidigungsminister Israel Katz wurde beschlossen, die Beschränkungen der israelischen Streitkräfte in den israelischen Gemeinden in der Nähe des Gazastreifens mit Wirkung zum heutigen Tag aufzuheben."
Following a situational assessment and the approval of the Minister of Defense Israel Katz, it was decided to lift the IDF restrictions in the Israeli communities near Gaza as of today.
— Israel Defense Forces (@IDF) October 28, 2025
Zuvor hatte der israelische Ministerpräsident die Armee nach angekündigten "Sicherheitskonsultationen" angewiesen, umgehend "intensive Angriffe" im Gazastreifen zu starten. Der Al-Jazeera-Analyst Mouin Rabbani kommentiert die tödlichen Militärschläge:
"Israel versucht bewusst, den Waffenstillstand zu untergraben, ein Abkommen, zu dem es von den Vereinigten Staaten widerwillig gezwungen wurde."
Rabbani, Mitarbeiter des "Zentrums für Konflikt- und Humanitärstudien", erklärte gegenüber dem Sender, dass Israel bis dato "niemals wirklich eine seiner Verpflichtungen" aus dem Gaza-Abkommen erfüllt habe. Medienberichten zufolge könnte Israel außerdem das Gebiet ausweiten, das es aktuell in dem Küstenstreifen noch kontrolliert. Dabei laute der Plan, dass die sogenannte "gelbe Linie", hinter die sich die israelische Armee als Teil der vereinbarten Waffenruhe zurückgezogen hatte, weiter westlich verschoben werde.
Parallel zu den Gaza-Luftattacken erklärte der israelische Verteidigungsminister auf X:
"Ich habe die IDF angewiesen, alle notwendigen Maßnahmen sowohl am Boden als auch in der Luft zu ergreifen, um die terroristische Bedrohung im Westjordanland und die Terroristen zu beseitigen."
Minister Katz nutzt dabei die Bezeichnung "Judäa und Samaria", die israelische Bezeichnung für das Westjordanland. US-Vizepräsident JD Vance erklärte unterdessen vor Journalisten, dass die ausgehandelte Waffenruhe trotz der jüngsten Vorfälle weiter Bestand habe. Vance gab zum eskalierenden Agieren Israels wörtlich zu Protokoll:
"Der Waffenstillstand hält. Das bedeutet jedoch nicht, dass es nicht zu kleineren Scharmützeln kommen wird. Wir wissen, dass die Hamas einen Soldaten der israelischen Streitkräfte angegriffen hat. Wir gehen davon aus, dass die Israelis darauf reagieren werden, aber ich glaube, dass der vom Präsidenten ausgehandelte Frieden halten wird."
US-Außenminister Marco Rubio hat am Montag bei Pressegesprächen an Bord der Air Force One Israels Recht auf Selbstverteidigung bekräftigt. Die Bild-Zeitung titelt, die massiven Luftschläge seien eine Reaktion von Israels Premier Benjamin Netanjahu "nach [dem] Waffenruhe-Bruch der Hamas" gewesen. Weiter heißt es:
"Zuvor hatten mehrere israelische Medien und der US-Sender Fox übereinstimmend berichtet, dass palästinensische Terroristen im südlichen Gazastreifen auf israelische Soldaten geschossen haben sollen. Die israelischen Truppen hätten das Feuer erwidert, meldete unter anderem die 'Times of Israel' unter Berufung auf anonyme Quellen."
Einer der gestrigen IDF-Angriffe galt einem Wohngebiet in Gaza-Stadt, wodurch mehrere Palästinenser unter Trümmern begraben wurden. Es kam zu mehreren Toten und Verletzten.
Al Jazeera Arabic berichtet, dass zudem eine Gruppe israelischer Siedler am frühen Morgen Fahrzeuge von Palästinensern in der Region Ramallah im besetzten Westjordanland in Brand gesetzt hat.
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