Nahost

Netanjahu: Hamas bricht Gaza-Abkommen

Einige von der Hamas übergebene Leichenteile gehören nicht zu einer noch vermissten Geisel, sondern zu einer bereits 2023 überführten Person. Offensichtlich sucht Netanjahu einen Vorwand, um die Waffenruhe zu brechen, was allerdings Trump nicht will.
Netanjahu: Hamas bricht Gaza-AbkommenQuelle: AP © Alex Kolomoisky

Die israelische Regierung wirft der Hamas vor, das Gaza-Abkommen gebrochen zu haben, da sie Teile einer Leiche zurückgegeben hat, die bereits kurz nach Kriegsbeginn aus dem Gazastreifen geholt worden waren. Dies sei eine "klare Verletzung" der Vereinbarung zur Beendigung des Gaza-Kriegs, teilte das Büro von Benjamin Netanjahu mit. Der Ministerpräsident werde mit den Spitzen von Armee und Sicherheitsbehörden beraten, wie Israel darauf reagieren werde. 

Die Hamas erklärte, sie halte sich an den Waffenstillstand und tue ihr Bestes, um die Überreste der Geiseln zu finden, werde jedoch durch einen Mangel an Ausrüstung zur Identifizierung der Leichen behindert.

Der Angehörigenverband Familienforum forderte ein Treffen mit Netanjahu, um über die wiederholten Verletzungen des Gaza-Abkommens durch die Hamas zu sprechen. Netanjahu müsse darlegen, wie er beabsichtige, alle Leichname zurückzubringen.

Seit dem Beginn der Waffenruhe vor rund zwei Wochen streiten Israel und die Hamas um die Rückgabe der letzten 28 Leichen entführter Personen im Gazastreifen.

Der Hamas-Sprecher Hazem Qassem sagte, dass es aufgrund des Ausmaßes der Zerstörung in Gaza schwierig sei, alle Leichen zu finden. Dennoch werde die Hamas "weiterhin alle erdenklichen Anstrengungen unternehmen, um die verbleibenden Leichen so schnell wie möglich zu übergeben, bis diese Angelegenheit vollständig geklärt ist", so Qassem gegenüber Reuters.

Der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich und der Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, forderten Netanjahu beide auf, hart gegen die Hamas vorzugehen.

Jede Reaktion müsste jedoch wahrscheinlich zuerst von Washington genehmigt werden, das diesen Monat den fragilen Waffenstillstand vermittelt hat, mit dem der zweijährige Krieg beendet wurde.

US-Präsident Donald Trump erklärte am Samstag, er werde die Rückgabe der Leichen der verstorbenen Geiseln durch die Hamas in den nächsten 48 Stunden "sehr genau" beobachten.

Im Rahmen des Waffenstillstands habe die Hamas alle lebenden Geiseln im Austausch gegen fast 2.000 palästinensische Strafgefangene und Kriegsgefangene freigelassen, während Israel seine Truppen zurückgezogen und seine Offensive eingestellt habe. Die Hamas habe sich auch bereit erklärt, die sterblichen Überreste aller noch nicht geborgenen toten Geiseln zu übergeben, aber erklärt, dass es Zeit brauchen werde, die Leichname zu lokalisieren und zu bergen.

Die Gesundheitsbehörden in Gaza geben an, dass 68.000 Menschen bei den israelischen Angriffen getötet wurden und Tausende weitere vermisst werden. In Gaza sind immer noch Explosionen zu hören, da die israelischen Streitkräfte in den Gebieten, in denen sie weiterhin stationiert sind, mit den Zerstörungen fortfahren. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz sagte am Samstag, dass die Truppen weiterhin die Tunnel der Hamas zerstören werden, von denen 60 Prozent noch intakt sind.

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