Nahost

Persönliche Garantie: Trump verspricht arabischen Ländern, Israel wird keinen neuen Krieg beginnen

Netanjahu drängte darauf, dass der Plan die Möglichkeit einer Wiederaufnahme der Kämpfe vorsieht, falls die Hamas gegen die Vereinbarungen verstößt. Die Vertreter Trumps erklärten jedoch unmissverständlich, dass man "aufhören sollte, nach Schlupflöchern zu suchen".
Persönliche Garantie: Trump verspricht arabischen Ländern, Israel wird keinen neuen Krieg beginnenQuelle: Gettyimages.ru © Kevin Dietsch

US-Präsident Donald Trump hat im Rahmen der Vorschläge zur Beendigung der Kampfhandlungen im Gazastreifen den arabischen Ländern persönlich garantiert, dass Israel keinen neuen Krieg beginnen werde, berichtete die Zeitung Financial Times (FT) unter Berufung auf Quellen.

Wie die Zeitung schrieb, drängten der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und seine Unterhändler darauf, dass der endgültige Plan "ein wichtiges Zugeständnis" vorsehen sollte – die Möglichkeit, die Kampfhandlungen wieder aufzunehmen, wenn Israel zu dem Schluss kommt, dass die Hamas gegen einen Punkt des Abkommens verstoßen hat. Vertreter des US-amerikanischen Präsidenten machten der israelischen Seite jedoch unmissverständlich klar, dass sie "aufhören müssen, nach Schlupflöchern zu suchen". Die FT zitierte die Worte einer Quelle:

"Trump selbst hat [den arabischen Ländern] garantiert, dass Israel keinen neuen Krieg beginnen wird."

Das gleiche Versprechen bestätigte auch ein anderer Gesprächspartner der Zeitung, der mit dem Verlauf der Verhandlungen zwischen Vertretern des Weißen Hauses und arabischen Beamten vertraut ist.

Die FT bezeichnete den von Trump vorgelegten Entwurf eines Friedensabkommens als "Ergebnis intensiver Lobbyarbeit" seitens Katars, Saudi-Arabiens und anderer arabischer und islamischer Länder. Ihr Einfluss habe unter anderem nach dem Angriff auf Doha im September zugenommen. Die israelische Armee berichtete, dass der Angriff gegen Mitglieder der Hamas gerichtet war, die während des Angriffs auf Israel im Herbst 2023 die Operationen geleitet hatten.

Laut FT-Quellen, die an den Diskussionen zur Vorbereitung des Entwurfs beteiligt waren, sollte dieser zwei Ziele für den US-Präsidenten erreichen – ein politisches und ein persönliches. Trump wollte die Freilassung von 48 israelischen Geiseln erreichen, die von der Hamas festgehalten wurden, den Krieg im Gazastreifen beenden und sich eine Vermittlerrolle bei der Annäherung zwischen Israel und Saudi-Arabien sichern.

Auch der Zeitpunkt für die Bekanntgabe des Abkommens sei nicht zufällig gewählt worden, betonten die Gesprächspartner der Zeitung. Trump machte deutlich, dass er bis zum zweiten Jahrestag des Angriffs – dem 7. Oktober – ein Ende des Krieges zwischen Israel und der Hamas erreichen wolle. In diesem Monat, erinnerte die FT, wird der Gewinner des Friedensnobelpreises bekannt gegeben, den der US-amerikanische Präsident so sehr anstrebt.

Die USA legten am 29. September einen Plan zur Beendigung des Krieges zwischen Israel und der Hamas vor. Darin heißt es, dass die Gruppierung alle Geiseln, einschließlich der Leichen der Getöteten, innerhalb von 72 Stunden "nach der öffentlichen Annahme dieses Abkommens durch Israel" zurückgeben muss. Dies soll nach dem Waffenstillstand und dem Rückzug der israelischen Truppen "auf eine vereinbarte Linie zur Vorbereitung der Freilassung der Geiseln" geschehen. Israel muss außerdem 250 palästinensische Häftlinge, die zu lebenslanger Haft verurteilt wurden, und 1.700 Einwohner Gazas, die nach dem Angriff der Hamas festgenommen wurden, freilassen. Darüber hinaus wird Israel für jeden Geisel "die Überreste von 15 verstorbenen Einwohnern Gazas" zurückgeben.

Nach Erfüllung dieser Verpflichtungen sollen die Mitglieder der Hamas gemäß Trumps Plan ihre Waffen im Austausch gegen Amnestie und die Möglichkeit, den Gazastreifen sicher zu verlassen, abgeben – später erklärte die Hamas, dass sie dazu nicht bereit sei. Gemäß dem Plan wird die Gruppierung nicht an der Verwaltung des Gazastreifens beteiligt sein, und Israel wird auf dessen Besetzung oder Annexion verzichten.

Vertreter der Hamas stimmten am 3. Oktober Trumps Plan zur Beendigung des Krieges im Gazastreifen zu. Sie verpflichteten sich, alle lebenden israelischen Geiseln freizulassen, die Leichen der Getöteten zu übergeben und die Verwaltung des Gazastreifens an ein palästinensisches Komitee zu übertragen. Danach begannen die Parteien mit der Ausarbeitung der Einzelheiten des Abkommens. Heute treffen sich technische Teams in Ägypten, um die Vereinbarungen auszuarbeiten und zu präzisieren.

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