Nahost

Nach Israels Bombe auf Katar: Saudi-Arabien und das atomare Pakistan unterzeichnen Verteidigungspakt

Israel bombardiert, wo es will. Der Westen schaut weg. Saudi-Arabien rückt deshalb noch enger mit dem atomar bewaffneten Pakistan zusammen. Beide Länder haben einen Sicherheitsdeal abgeschlossen.
Nach Israels Bombe auf Katar: Saudi-Arabien und das atomare Pakistan unterzeichnen VerteidigungspaktQuelle: AP © Press Information Department

Saudi-Arabien und das atomar bewaffnete Pakistan haben am Mittwoch einen formellen gegenseitigen Verteidigungspakt unterzeichnet. Damit wird ihre jahrzehntelange Sicherheitspartnerschaft angesichts der verschärften regionalen Spannungen erheblich gestärkt.

Diese verstärkten Verteidigungsbeziehungen erfolgen zu einem Zeitpunkt, an dem die arabischen Golfstaaten zunehmend skeptisch gegenüber der Zuverlässigkeit der Vereinigten Staaten als ihrem langjährigen Sicherheitsgaranten sind. Der Angriff Israels auf Katar in der vergangenen Woche hat diese Bedenken noch verstärkt.

"Dieses Abkommen ist das Ergebnis jahrelanger Gespräche. Es handelt sich nicht um eine Reaktion auf bestimmte Länder oder Ereignisse, sondern um die Institutionalisierung einer langjährigen und tiefgreifenden Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern",

erklärte ein hochrangiger saudischer Beamter gegenüber Reuters auf die Frage nach dem Zeitpunkt des Abkommens.

Israels Versuch, die politischen Führer der Hamas mit Luftangriffen auf Doha zu töten, während sie über einen Waffenstillstandsvorschlag diskutierten, bei dessen Vermittlung Katar hilft, hat die arabischen Länder erzürnt. Das Abkommen könnte die strategischen Überlegungen in einer komplexen Region verändern. Als Verbündete Washingtons haben die Golfmonarchien versucht, die Beziehungen sowohl zu Iran als auch zu Israel zu stabilisieren, um langjährige Sicherheitsbedenken auszuräumen.

Der Gaza-Krieg hat die Region jedoch erschüttert und der Golfstaat Katar wurde innerhalb eines Jahres zweimal direkt angegriffen – einmal von Iran und einmal von Israel.

Das saudische Abkommen wurde Monate nach dem kurzen militärischen Konflikt Pakistans mit seinem Rivalen Indien im Mai geschlossen. Der Sprecher des indischen Außenministeriums, Randhir Jaiswal, erklärte am Donnerstag in einem Beitrag auf der Social-Media-Plattform X, dass Indien über die Entwicklung informiert sei und die Auswirkungen auf die Sicherheit Neu-Delhis sowie auf die regionale Stabilität prüfen werde.

Ein hochrangiger saudischer Beamter, der anonym bleiben wollte, räumte ein, dass es notwendig sei, die Beziehungen zu Pakistans Rivalen Indien, das ebenfalls eine Atommacht ist, auszugleichen. "Unsere Beziehungen zu Indien sind so robust wie nie zuvor. Wir werden diese Beziehungen weiter ausbauen und uns auf jede erdenkliche Weise für den Frieden in der Region einsetzen."

Das pakistanische Staatsfernsehen zeigte den pakistanischen Premierminister Shehbaz Sharif und den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, den faktischen Herrscher des Königreichs, bei einer Umarmung nach der Unterzeichnung des Abkommens. Anwesend war auch der pakistanische Armeechef, Feldmarschall Asim Munir, der als mächtigster Mann des Landes gilt.

"Dieses Abkommen spiegelt das gemeinsame Engagement beider Nationen für die Verbesserung ihrer Sicherheit und die Verwirklichung von Sicherheit und Frieden in der Region und der Welt wider. Es zielt darauf ab, Aspekte der Verteidigungszusammenarbeit zwischen den beiden Ländern zu entwickeln und die gemeinsame Abschreckung gegen jede Aggression zu stärken."

In einer Erklärung des pakistanischen Premierministeramtes heißt es: "Das Abkommen besagt, dass jede Aggression gegen eines der beiden Länder als Aggression gegen beide Länder betrachtet wird." Auf die Frage, ob Pakistan im Rahmen des Abkommens verpflichtet sei, Saudi-Arabien einen nuklearen Schutzschild zu gewähren, antwortete der Beamte: "Dies ist ein umfassendes Verteidigungsabkommen, das alle militärischen Mittel umfasst."

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