Gaza-Stadt: IDF zerstören weiteres Hochhaus - nach Warnung an die Bewohner

Seit Wochen behauptet die israelische Armee (IDF), dass sich in den bereits teilzerstörten, verbliebenden Hochhäusern in Gaza-Stadt angeblich Hamas-Aktivisten verschanzen würden. Arabische Medien berichten, dass am Wochenende seitens des IDF "dringende Warnungen" an die Restbewohner sowie unmissverständliche Evakuierungsbefehle ausgesprochen worden seien. Nach mehreren Bombardierungen und Zerstörungen in den letzten zwei Tagen, wurde heute der sogenannte Al-Ghafri Tower, ein vormaliges Hochhaus, in dem mehrere Medienbüros untergebracht waren, durch einen Angriff zerstört.

Die Behauptungen seitens der IDF und der Netanjahu-Administration lauten, dass verbliebene Hochhäuser "von der Terrororganisation Hamas in Gaza-Stadt genutzt" würden, um in den Gebäuden "militärische Infrastruktur, die zur Vorbereitung und Durchführung von Terroranschlägen gegen IDF-Truppen in der Region dienten", zu lagern.

Vor den Angriffen seien seitens des IDF "mehrere Maßnahmen" ergriffen worden, "um Schäden für die Zivilbevölkerung zu minimieren", so ein X-Beitrag vom Wochenende.

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Die britische BBC berichtet, dass sie aktuell Filmmaterial aus den sozialen Medien überprüfe, ausgehend von Informationen, dass "die israelische Luftwaffe weitere Hochhäuser und andere Gebäude zerstört hat." Dazu heißt es am 15. September:

"Gestern gab die israelische Armee (IDF) vier Evakuierungsbefehle für bekannte Hochhäuser heraus. Alle vier wurden später zerstört, und wir haben das Bildmaterial überprüft. Ein weiterer Evakuierungsbefehl wurde am Samstag erteilt, und das Gebäude wurde noch am selben Tag dem Erdboden gleichgemacht."

Laut dem Artikel habe die IDF "seit mehr als einer Woche hohe Gebäude in Gaza-Stadt angegriffen", wobei jedoch nicht nur "die in den sozialen Medien hervorgehobenen mehrstöckigen Gebäude" zerstört worden seien:

"Viele der von uns überprüften Videos zeigen die Zerstörung anderer Gebäude sowie von Fahrzeugen."

Am Freitag teilte die IDF mit, dass bei den Luftangriffen zudem "über 500 Ziele" außerhalb von Gaza-Stadt getroffen worden seien. Am heutigen Montag meldet Al Jazeera nun die weitere Fortsetzung des Bombenterrors gegen die Zivilbevölkerung, da die israelische Armee "den Hochhauskomplex Al-Ghafri Tower in Gaza-Stadt bombardiert und zerstört hat."

Ein libanesischer Sender erinnerte daran, dass das Gebäude, "dessen Räumung die israelische Armee angeordnet hat, 19 Stockwerke hoch ist und internationale Organisationen und Medienunternehmen beherbergt hat".

Analyse

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Israel hat damit, wie angekündigt, seine militärische Offensive zur Eroberung des größten städtischen Zentrums des Gazastreifens und zur Vertreibung seiner rund eine Million Resteinwohner forciert fortgesetzt. Die Zeitung Times of Israel meldete unter Berufung auf Armeeschätzungen, rund 20.000 Menschen hätten die Stadt allein in der letzten Nacht verlassen. 

In Anwesenheit von US-Außenminister Marco Rubio erklärte Israels Premier Netanjahu in einer erweiterten Drohung, bezogen auf die israelische Luftattacke in Katar, dass jedes Land "ins Visier genommen werden" könnte, sollte Israel zu dem Schluss kommen, dass sich "Terroristen" auf seinem Territorium befinden. Wörtlich erklärte Netanjahu:

"Israel wird sie immer aufspüren, einen nach dem anderen. Das ist ein Grundsatz, den wir aufgestellt haben. Es ist ein Grundsatz, dem wir folgen. Daran hat sich nichts geändert."

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz in Jerusalem erklärte der US-Außenminister:

"Die Hamas muss als bewaffnetes Element aufhören zu existieren, das den Frieden und die Sicherheit der Region bedrohen kann."

Die Regierung in Washington werde zudem Israel unterstützend "weiterhin maximalen Druck auf den Iran ausüben", bis das Land "seinen Kurs ändert."

Der Emir von Katar erklärte heute bei der Eröffnung des Gipfels der arabischen und islamischen Länder in der Hauptstadt Doha, dass Israel "weiterhin auf seine Unnachgiebigkeit beharrt und darauf besteht, den Krieg fortzusetzen." Netanjahu würde davon "träumen, die arabische Region zu einem israelischen Einflussbereich" zu machen. "Dies ist eine gefährliche Illusion", so die Erklärung vor den Teilnehmern.

Der Emir teilte mit, der Notfallgipfel werde nach der "massiven Aggression" gegen Hamas-Führer in Katar abgehalten.

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