Nahost

Katar fordert von internationaler Gemeinschaft "spürbare Maßnahmen auf allen Ebenen" gegen Israel

Nach dem israelischen Luftangriff auf Katar beraten heute in Doha die Vertreter arabischer und islamischer Länder bei einem Sondergipfel über eine Reaktion auf Israels Vorgehen. Das Emirat wirft Israel "Staatsterrorismus" vor und fordert "echte und spürbare" Maßnahmen der internationalen Gemeinschaft.
Katar fordert von internationaler Gemeinschaft "spürbare Maßnahmen auf allen Ebenen" gegen IsraelQuelle: Gettyimages.ru © Noushad Thekkayil/NurPhoto via Getty Images

In Katars Hauptstadt Doha kommen heute die Staats- und Regierungschefs von fast 60 arabischen und islamischen Staaten zu einem Sondergipfel zusammen. Anlass ist Israels Luftangriff auf das Golfemirat am 9. September.

"Wir schätzen die Haltung der arabischen und islamischen Länder und ihre Solidarität mit Katar angesichts dieser israelischen Aggression", schrieb Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani auf X. Es müsse eine "Antwort aus der gesamten Region auf solch barbarische Handlungen" geben, die "echte und spürbare Maßnahmen auf allen Ebenen" beinhalte, forderte Al Thani, der zugleich Außenminister seines Landes ist. 

Israels Luftwaffe hatte versucht, die Führungsspitze der Hamas in Doha auszuschalten, die dort zu Verhandlungen mit Israel über ein Abkommen im Gaza-Krieg erschienen war. Nach Hamas-Angaben schlug die Attacke jedoch fehl, es sei kein Mitglied ihrer Delegation getötet worden. "Wir kriegen sie beim nächsten Mal", kommentierte Israels Botschafter in den USA, Yechiel Leiter, den Fehlschlag.

Sechs Menschen kamen jedoch bei dem Luftangriff ums Leben, der international breit verurteilt wurde. "Die Zeit ist gekommen, dass die internationale Gemeinschaft aufhört, mit zweierlei Maß zu messen, und Israel für all die Verbrechen bestraft, die es begangen hat", zitierte die saudische Nachrichtenseite Arab News Al Thani. Israels Angriff könne nur als "Staatsterrorismus" bezeichnet werden.

Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Aboul Gheit, sagte laut Arab News, der Gipfel in Katar sende an sich schon eine starke Botschaft. "Katar ist nicht allein. Die arabische und islamische Welt steht an seiner Seite", so der Generalsekretär.

Katar ist ein enger Verbündeter der USA, die dort mit dem Luftwaffenstützpunkt Al-Udaid die größte US-Militärbasis im Nahen Osten unterhalten. Das Emirat fungiert neben Ägypten und den Vereinigten Staaten als Vermittler im Krieg zwischen Israel und der Hamas. "Israels brutales Handeln wird uns nicht davon abhalten, unsere ernsthaften Bemühungen mit Ägypten und den USA fortzusetzen, um diesen Krieg zu stoppen", versicherte Al Thani. 

Vor einer Woche hatten die Vereinigten Arabischen Emirate Israel eindringlich vor einer Annexion des besetzten Westjordanlands gewarnt. Ein solcher Schritt würde die Chancen auf Frieden in der Region zunichtemachen und eine "rote Linie" überschreiten.

Teile des Kabinetts der israelischen Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drängen jedoch darauf, weite Teile des Westjordanlands zu annektieren, sollte es in diesem Monat bei der UN-Vollversammlung in New York zur angekündigten Anerkennung eines Staates Palästina durch einflussreiche Länder wie Frankreich, Belgien und Kanada kommen. 

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