Nahost

Großdemonstration in Tel Aviv gegen Netanjahus Plan zur Übernahme des Gazastreifens

Am Freitag hat Israel die vollständige Kontrolle der israelischen Armee über den Gazastreifen und die Verstärkung der Militäroperationen beschlossen. Daraufhin kam es in Tel Aviv zu den größten Demonstrationen seit Beginn des Hamasangriffes im Oktober 2023.
Großdemonstration in Tel Aviv gegen Netanjahus Plan zur Übernahme des GazastreifensQuelle: www.globallookpress.com © Yael Guisky Abas / Keystone Press Agency

Tausende Menschen gingen am Samstag in Tel Aviv auf die Straße, um gegen Netanjahus neuen Plan zur Eroberung des Gazastreifens zu protestieren. Es handelte sich um eine der größten Demonstrationen in Tel Aviv seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas. Darüber berichtete Euronews am Sonntag.

Gemeinsam mit den Friedensaktivisten führten auch die Angehörigen und Unterstützer der von der Hamas festgehaltenen israelischen Geiseln ihre wöchentliche Protestaktion durch, bei der sie deren Freilassung und ein Ende des Krieges fordern.

Einen Tag vor der Großdemonstration, am Freitag, hatte Israel Netanjahus Plan zur Übernahme der vollständigen Kontrolle über den Gazastreifen und zur Verstärkung der Militäroperationen in dem zerstörten Gebiet gebilligt. Der Beschluss erfolgte trotz weitverbreiteter öffentlicher Opposition und trotz Warnungen der Armee, dass damit das Leben der Geiseln gefährdet würde. 

Lishai Miran Lavi, die Ehefrau von Omri Miran – einem der von der Hamas festgehaltenen israelischen Geiseln –, erklärte auf der Kundgebung:

"Dies ist nicht nur eine militärische Entscheidung – es könnte das Todesurteil für die Menschen sein, die uns am meisten am Herzen liegen."

Sie forderte US-Präsident Donald Trump auf, zu intervenieren, um den Krieg unverzüglich zu beenden.

Umfragen zufolge wünscht sich eine klare Mehrheit der Israelis ein sofortiges Ende der Kämpfe, um die Freilassung der 50 verbleibenden Geiseln in Gaza zu erreichen. Israelische Behörden gehen davon aus, dass etwa 20 von ihnen noch am Leben sind. In Tel Aviv schwenkten Demonstranten israelische Flaggen und trugen Plakate mit Bildern der Geiseln. Einige richteten sich direkt an die israelische Regierung, andere appellierten an Trump, er solle Netanjahu von einer weiteren Eskalation des Krieges abhalten. Eine kleine Gruppe zeigte auch Bilder von Kindern, die in Gaza getötet wurden. 

Tal Nahum, der sich dem Protest gegen Netanjahus Gaza-Plan angeschlossen hatte, sagte:

"Wir waren nicht mit allen Entscheidungen unserer Regierung einverstanden, und zweitens machen wir unsere Regierung für alle Katastrophen verantwortlich, die im Oktober 2023 passiert sind."

In den letzten Monaten kam es in Tel Aviv wiederholt zu Kundgebungen, bei denen ein Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln durch Verhandlungen mit der Hamas gefordert wurden. Dennoch ist die rechtsgerichtete Regierung von Premierminister Netanjahu, entschlossen, ihre Ziele mit militärischen Mitteln zu verfolgen.

Wie Netanjahu am Donnerstag gegenüber Fox News erklärte, beabsichtigten die israelischen Streitkräfte, die Kontrolle über den gesamten Gazastreifen zu übernehmen. Ihm zufolge habe Israel jedoch nicht vor, das Gebiet zu behalten. In einer neuen Erklärung vom Freitag teilte das Büro des Premierministers mit, dass die Armee die Stadt Gaza einnehmen werde. Dabei blieb unklar, ob der gesamte Gazastreifen besetzt werden solle.

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