
"Israel-Plan": Türkei bezeichnet Drusen-Kurden-Korridor als Bedrohung der "syrischen Einheit"

Die Türkei sprach sich am Donnerstag gegen Bestrebungen aus, im Süden Syriens einen Korridor vom Gouvernement Suwaida zu Gebieten im Nordosten des Landes zu öffnen, die von den kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) kontrolliert werden. Ankara erklärte, dass solche Pläne eine Bedrohung für die Einheit Syriens darstellen und den Prozess der Übergangsregierung untergraben.
Ömer Çelik, Sprecher der regierenden türkischen Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP), erklärte, Ankara verfolge mit Sorge "Versuche, das im März zwischen der syrischen Regierung und den SDF unterzeichnete Abkommen zu umgehen".
Das Abkommen sieht vor, dass die SDF innerhalb eines Jahres ihre Verwaltungsstrukturen in die staatlichen Institutionen Syriens integrieren, die Kontrolle über die Ölfelder abgeben und ihre Streitkräfte in die offizielle Armee eingliedern. "Es gibt Ansätze, die den Lauf der Dinge verzerren und sich gegen die Einheit und Souveränität Syriens richten", so Çelik.
Die neue Regierung und die Armee Syriens werden von extremistischen, bewaffneten sunnitischen Gruppierungen dominiert, darunter der ehemalige Al-Qaida-Ableger "Haiat Tahrir asch-Scham" (HTS).
Israeli lecturer Dr. Kfir Teshuba tells Israeli newspaper Maariv that the creation of a “David Corridor” – a land route linking the occupied Golan Heights to Syria’s Druze region, then to the US presence in the tri-border area, and onward to the Kurdish-controlled northeast – is… pic.twitter.com/ybRfo2UZ10
— The Cradle (@TheCradleMedia) May 7, 2025

Der AKP-Sprecher betonte, die Türkei betrachte jeden Versuch, einen Korridor von Suwaida in die von den SDF kontrollierten Gebiete zu schaffen, als Umsetzung "imperialistischer Projekte, die durch terroristische Organisationen kanalisiert werden".
Ankara ordnet die SDF als einen Ableger der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ein, die in der Türkei als terroristische Organisation anerkannt ist.
Der selbsternannte Präsident Syriens, Ahmad al-Scharaa, gilt so lange als Übergangspräsident, bis eine dauerhafte syrische Regierung gebildet worden ist. Scharaas Anhänger ‒ unter anderem ehemalige Kämpfer der HTS ‒ rufen regelmäßig zum Völkermord an den alawitischen und drusischen religiösen Minderheiten des Landes auf und bezeichnen sie als "Abtrünnige und Schweine".
Seit der Machtübernahme durch die Islamisten hat Israel große Teile des Landes besetzt. Unter dem Vorwand, die Drusen vor Massakern durch Scharaas Truppen zu schützen, ist Israel mehrfach militärisch in Syrien interveniert. Ziel ist es, den sogenannten David-Korridor durch Südsyrien zu errichten und so das von Israel besetzte Gebiet auf den Golanhöhen mit Suwaida und dem von Kurden kontrollierten Nordosten zu verbinden.
Nach Ansicht des israelischen Dozenten Dr. Kfir Teshuba würde der Korridor Irans Landbrücke zum Libanon blockieren, den türkischen Einfluss in der Region eindämmen und wichtige Öl- und Handelsrouten von den kurdischen Gebieten nach Israel eröffnen.
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