Nahost

Waffenruhe zwischen Drusen und Damaskus tritt in Kraft

Der Preis dieser Waffenruhe dürfte, glaubt man Presseberichten, eine weitgehende Beschränkung der Macht der syrischen Zentralregierung sein. Ob sie tatsächlich die Auseinandersetzungen zwischen Drusen, Beduinen und der Regierung in Damaskus beenden kann, wird sich zeigen.
Waffenruhe zwischen Drusen und Damaskus tritt in KraftQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Lebanese Presidency Office

Am Sonnabend ist in Syrien eine Waffenruhe zwischen den syrischen Drusen und der Regierung al-Scharaa in Kraft getreten. Das meldete der US-Botschafter in der Türkei, Tom Barrack, der in diesem Zusammenhang gleichzeitig als Sondergesandter fungierte, via X.

"Durchbruch – der israelische Premierminister @Netanjahu und der syrische Präsident Ahmed al-Sharaa @SyPresidency haben, unterstützt vom US-Außenminister @SecRubio einer Waffenruhe zugestimmt, die von der Türkei, Jordanien und ihren Nachbarn unterstützt wird. Wir rufen Drusen, Beduinen und Sunnis auf, ihre Waffen niederzulegen und zusammen mit anderen Minderheiten eine neue und vereinte syrische Identität in Frieden und Wohlstand mit ihren Nachbarn aufzubauen."

Diese Waffenruhe soll die Auseinandersetzungen zwischen drusischen Milizen, Truppen der syrischen Regierung und Beduinenstämmen beenden, in die sich zuletzt auch Israel durch die Bombardierung von Regierungstruppen sowie sogar des Generalstabsgebäudes und des Präsidentenpalasts in Damaskus eingemischt hatte und die Hunderte Opfer forderten.

Die Drusen sind eine ursprünglich schiitische Sekte, die in Israel, im Libanon, in Syrien und in Jordanien präsent ist. Israel hatte sich zur Schutzmacht der Drusen erklärt; die Haltung der Drusen insgesamt zu Israel ist jedoch gespalten, und laut der israelischen Zeitung Haaretz lehnt mindestens ein wichtiger religiöser Führer der Drusen die Waffenruhe ab.

Bestandteil des Abkommens über die Waffenruhe, das von den unmittelbar beteiligten Parteien bereits am Mittwoch unterzeichnet worden war, ist unter anderem eine Änderung der Position von Damaskus gegenüber den drusischen Milizen. Während die ursprüngliche Forderung gegenüber den einzelnen Minderheiten (auch den Kurden) besagte, sie müssten ihre Waffen der Kontrolle der Armee übergeben und sich vollständig in diese eingliedern, soll nach den 14 Punkten des Waffenstillstandsvertrags etwa die Polizei der überwiegend drusischen Provinz Suwaida durch die Drusen gestellt werden.

Das Interesse der USA an diesen Verhandlungen sieht zumindest Haaretz darin begründet, dass Regelungen zu den Drusen Vorbildfunktion für entsprechende Regelungen mit den kurdischen Milizen haben könnten, in deren Gebieten nach wie vor US-Soldaten stationiert sind, die US-Präsident Donald Trump bereits in seiner ersten Amtszeit abziehen wollte.

Die wichtigste Information zur Waffenruhe ist die Aussage, sie werde von "der Türkei, Jordanien und ihren Nachbarn" unterstützt. Da die tatsächliche politische Macht der Regierung al-Scharaa unklar ist, ist die Haltung dieser stärkeren Nachbarn entscheidend für den Erfolg der Übereinkunft.

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