
"Tausende Dokumente" über Israels Nuklearprogramm erbeutet: Iran meldet Geheimdienstoperation

Laut einem Bericht des iranischen Staatsfernsehens ist Teheran in den Besitz umfassender israelischer Geheimdienstinformationen gelangt. Die Dateien enthalten interne Informationen über Israels Atomeinrichtungen und Verteidigungspläne.

"Der iranische Geheimdienstapparat hat eine große Menge strategischer und sensibler Informationen und Dokumente erhalten, die dem zionistischen Regime gehören", berichtete der Sender.
Der Staatssender nannte allerdings keine Details zu den Dokumenten oder dazu, wie Iran in den Besitz der Geheimdienstinformationen gelangt sei. Es soll sich um "tausende Dokumente mit Bezug auf Atompläne und -einrichtungen" Israels gehandelt haben. Iranische Geheimdienste und andere staatliche Medien gingen bisher nicht näher auf den Fernsehbericht ein.
Es gab keine unmittelbare offizielle Stellungnahme seitens Israels, und es ist unklar, ob der Bericht mit einem gemeldeten Hackerangriff auf ein israelisches Kernforschungszentrum im vergangenen Jahr in Verbindung stand, den Teheran nun angesichts der verschärften Spannungen um sein Atomprogramm öffentlich macht.
Iran obtains massive trove of highly sensitive Israeli documents——Iran’s intelligence agencies have acquired a large cache of highly sensitive and strategic documents from the Israeli regime, including thousands of files pertaining to its nuclear infrastructure and plans.… pic.twitter.com/nFlXoCNeG4
— The Cradle (@TheCradleMedia) June 7, 2025
Den Geheimdienstinformationen zufolge wurden die Dateien bei einer verdeckten Operation erbeutet und enthalten "eine große Menge Material, darunter Dokumente, Bilder und Videos". Nachdem die Dokumente sicher in den Iran gebracht worden waren, wurden sie von den iranischen Behörden gründlich geprüft.
In diesem Zusammenhang verwies der iranische Rundfunk auf die Festnahme zweier Israelis, deren Inhaftierung vor gut zwei Wochen bekannt wurde. Laut israelischen Medienberichten wurden die beiden 24-Jährigen aus der Nähe von Haifa bereits Ende April festgenommen.
#Iran's state TV, quoting regional sources, reported that Iran's intelligence apparatus has obtained & exfiltrated a significant archive of Israeli strategic & sensitive information, including nuclear plans & facilities, from #Israel. pic.twitter.com/aARGCzr90L
— Iran Nuances (@IranNuances) June 7, 2025
Israel führt längst eine umfangreiche Erweiterung seiner Atomanlage in Dimona in der Wüste Negev durch. Dort hat das Land bislang das spaltbare Material für sein Atomwaffenarsenal hergestellt.
Seit Jahren führen Iran und Israel gegenseitige offene und verdeckte Geheimdienstaktionen aus. Diese reichen von Cyberattacken über Drohnenangriffe bis zu Sabotageakten und gezielten Tötungen. Im Jahr 2018 verkündete der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, dass israelische Agenten ein umfangreiches "Archiv" iranischer Dokumente beschlagnahmt hätten. Aus diesen geht hervor, dass Teheran mehr nukleare Aktivitäten durchgeführt habe, als bisher bekannt sei.
US-Präsident Donald Trump hat Iran mit Bombenangriffen gedroht, sollte Teheran sich nicht mit Washington über sein Atomprogramm einigen. Im April soll Trump jedoch einen geplanten israelischen Angriff auf iranische Atomanlagen verhindert haben, um stattdessen Verhandlungen mit Teheran zu führen.
Der oberste Führer Irans, Ayatollah Ali Chamenei, erklärte am Mittwoch, dass die Aufgabe der Urananreicherung "zu 100 Prozent" gegen die Interessen des Landes sei. Damit lehnte er eine zentrale Forderung der USA in den Gesprächen zur Beilegung des jahrzehntelangen Streits über die nuklearen Ambitionen Teherans ab.
Mehr zum Thema – Satellitenbilder: Israel baut seine Nuklearanlage in Dimona insgeheim aus
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