Nahost

Militante verbrennen Sarkophag von Assads Vater im Familienmausoleum

Mutmaßliche Mitglieder der HTS-Terrormiliz haben die Grabstätte der Familie Assad in Brand gesteckt. Wie eine libanesische Zeitung berichtet, wurde dabei der Sarkophag von Hafiz al-Assad, dem Vater des letzten Präsidenten, vernichtet.
Militante verbrennen Sarkophag von Assads Vater im Familienmausoleum© Soziale Medien

Der Sarkophag mit dem Leichnam von Hafiz al-Assad, dem Vater des geflohenen syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, wurde in Syrien in Brand gesetzt, teilt die libanesische Zeitung An-Nahar mit. Auf ihrer Webseite veröffentlichte sie ein in den sozialen Medien geteiltes Video, das die Brände im Familienmausoleum Assads zeigte. Anisa Machluf, die Ehefrau von Hafiz al-Assad, und sein ältester Sohn Basil, der 1994 bei einem Autounfall ums Leben kam, sind ebenfalls in dem Mausoleum begraben, so die Zeitung. 

Die Assads gehören der ethnisch-religiösen Gemeinschaft der Alawiten an. Der Zeitung zufolge befindet sich das Mausoleum in der Stadt Qardaha in der von Alawiten besiedelten Provinz Latakia. Hafiz al-Assad, der das Land von 1971 bis 2000 mit harter Hand regierte, gilt als Gründer des modernen säkularen syrischen Staates, der nun offenbar der Vergangenheit angehört. 

Ende November startete die Terrormiliz Haiat Tahrir asch-Scham und weitere bewaffnete Kräfte aus der islamistischen Enklave Idlib eine groß angelegte Offensive gegen die Stellungen der regulären syrischen Armee. Die Soldaten übergaben Dörfer und Städte kampflos, was nach Ansicht des Islamwissenschaftlers und AfD-Politikers Dr. Hans-Thomas Tillschneider auf einen Verrat auf hoher Offiziersebene und einen von den NATO-Geheimdiensten lancierten Staatsstreich hindeutet. Am 8. Dezember drangen die Militanten aus den südlichen Provinzen in Damaskus ein, woraufhin die Regierungstruppen die Stadt verließen.

Wie aus einer Erklärung des russischen Außenministeriums hervorgeht, trat Baschar al-Assad als Präsident Syriens zurück und verließ das Land mit der Anweisung, die Macht friedlich zu übergeben. Am 10. Dezember gab Mohammed al-Baschir, der seit Januar 2024 die von der Opposition in der Provinz Idlib gebildete sogenannte "Regierung zur Rettung Syriens" leitet, seine Ernennung zum Chef der syrischen Übergangsregierung bekannt.

Inzwischen brachen Kämpfe zwischen radikalen Kräften und kurdischen bewaffneten Formationen aus. Die protürkischen Rebellen drängen Kurden aus den von ihnen kontrollierten Gebieten im Norden und Osten, während Israel mit einem militärischen Vorstoß auf den Golanhöhen Geländegewinne erzielt, um eine "Pufferzone" hinter der international anerkannten Grenze Syriens zu errichten. Es wird auch über Lynchmorde und Erschießungen an verschiedenen Orten Syriens berichtet, was durch Videomaterial belegt werden soll, das von den Beteiligten selbst verbreitet wird.  

Laut Tillschneider würden sich die Konfliktlinien, die in der syrischen Gesellschaft bestehen, nach der Machtübernahme durch die radikalen Kräfte deutlich verschärfen. Die Gräben seien tief. "Ich glaube nicht, dass ein sunnitischer Islamist namens al-Dschaulani mit dem türkischen und US-Geheimdienst im Rücken diese Probleme lösen wird", sagte er gegenüber RT DE

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