Will Teheran zurückschlagen? Israel droht Iran mit weiteren Angriffen
Israels Armeechef Herzi Halewi drohte Iran mit weiteren Angriffen, sollte das Land Vergeltung für den israelischen Beschuss am vergangenen Wochenende üben. Bei erneuten iranischen Raketenangriffen "werden wir wieder wissen, wie wir Iran erreichen (...) und sehr, sehr hart zuschlagen", warnte Halewi am Dienstag in einer Ansprache vor israelischen Soldaten, die an den Angriffen auf Ziele in Iran in der Nacht zum Samstag beteiligt gewesen waren.
Der Generalleutnant fügte hinzu, bestimmte Ziele seien bei diesen Angriffen ausgelassen worden – was er damit begründete, dass möglicherweise weitere Angriffe auf Iran in der Zukunft geführt würden. "Es mag für uns erforderlich sein, dies wieder zu tun", beteuerte er.
Die israelische Armee hatte nach eigenen Angaben militärische Ziele in Iran beschossen, insbesondere Raketenfabriken und Luftabwehranlagen. Damit reagierten die israelischen Streitkräfte auf einen iranischen Raketenangriff auf Israel vom 1. Oktober.
Kaum war der israelische Vergeltungsschlag vorüber, spielte Iran ihn schon herunter. Der Angriff sei erfolgreich abgewehrt worden, erklärte die Luftabwehreinheit des iranischen Militärs. Es habe nur begrenzten Schaden gegeben. Allerdings seien vier Soldaten der iranischen Armee dabei getötet worden. Mit solchen Äußerungen gingen Israelis davon aus, dass Teheran keinen Gegenschlag in Erwägung ziehen wolle. Fast zwei Tage nach dem Angriff Israels auf Iran sorgte aber eine Aussage von Chamenei für Verwirrung.
Irans oberster geistlicher Führer, Ali Chamenei, erklärte am Sonntag, die Angriffe aus Israel dürften "weder überbewertet noch verharmlost werden". Seine Mahnung hängt wohl damit zusammen, dass das politische Establishment in Teheran und staatliche Medien die Bedeutung der israelischen Angriffe heruntergespielt und diese als "gescheitert" bezeichnet hatten.
Chamenei sagte, man müsse Israel die Stärke und Entschlossenheit der iranischen Nation zu verstehen geben. Doch die Entscheidung darüber, wie dies geschehen soll, wies er "Verantwortlichen" zu. "Sie sollten tun, was im besten Interesse dieses Landes ist."
Bemerkenswerterweise veröffentlichte die New York Times nach dem Angriff Israels einen Bericht, in dem sie behauptete, dass der 85-jährige iranische Oberste Führer schwer krank sei. Die US-Zeitung wollte wohl damit suggerieren, dass Chamenei nicht in der Lage ist, nüchterne Entscheidungen zu treffen. Washington und Israel wünschten sich, dass der Konflikt mit Iran "wieder zu einem Schattenkrieg und nicht zu einem offenen Krieg wird", kommentierte NYT.
Chamenei ist sich jedoch darüber bewusst, dass Israel mit dem direkten Angriff auf iranisches Hoheitsgebiet eine rote Linie überschritten hat, was iranische Gegenmaßnahmen erfordert. Anderenfalls verliert Iran den Wettbewerb der Abschreckung in der Region an Israel.
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