Nahost

Liveticker Nahost – Ermordeter Nasrallah: Beisetzung am Freitag

Die Beisetzung des Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah soll für Freitag geplant sein. Der Emir von Katar verurteilt die aggressiven Handlungen Israels als "kollektiven Genozid". Die staatliche libaneische Nachrichtenagentur beschuldigt Israel, weißen Phospor beim nächtlichen Anriff auf Beirut eingesetzt zu haben.
Liveticker Nahost – Ermordeter Nasrallah: Beisetzung am Freitag© Khamenei.ir, CC BY 4.0 , via Wikimedia Commons

  • 3.10.2024 20:50 Uhr

    20:50 Uhr

    Irakischer Widerstand warnt mit neuer Drohne: "Wir haben alle Fähigkeiten wie die Huthi"

    Nach Meldung von Al Mayadeen hat die irakische Hisbollah-Brigade heute mit einem neuen Drohnentyp einen Angriff auf Israel gestartet. Er soll schneller fliegen, eine höhere Explosivladung tragen und dafür konstruiert sein, Luftabwehrsystemen auszuweichen. Der Drohne soll es gelungen sein, aus einer unerwarteten Richtung erfolgreich in den israelischen Luftraum einzudringen.

    Vergangene Woche hatte bereits der Generalsekretär der irakischen "Kataib Sayyid asch-Schuhada", Abu Alaa al-Walai, erklärt, die Widerstandsgruppen im Irak hätten bisher nur fünf Prozent ihrer Fähigkeiten eingesetzt. Sie besäßen die gleichen Möglichkeiten wie die Hisbollah und die Huthi im Jemen. Sollte es zu einem großen Krieg kommen, würden US-Truppen und ihre Einrichtungen "zu Geiseln der Widerstandsfraktionen im Irak werden". Sie könnten die US-Stützpunkte im Persischen Golf und darüber hinaus erreichen.

    Auch die Ständige Vertretung Irans bei den Vereinten Nationen hat heute nochmals vor einer Ausweitung des Konflikts gewarnt. Sie riet den Unterstützern Israels, "in den Konflikt zwischen dem israelischen Regime und Iran nicht verwickelt zu werden und sich aus dieser Schlacht herauszuhalten". Ein Land, das dem Aggressor helfe, werde als "Komplize" beim Verbrechen betrachtet und damit "ein legitimes Ziel".

  • 20:25 Uhr

    Demonstranten in Norwegen blockieren Rüstungsfabrik

    Im norwegischen Raufoss haben heute Demonstranten die Fabrik des Rüstungsherstellers Nammo blockiert. Der Konzern, der vor allem Munition herstellt, beliefert auch Israel. Die Hälfte der Unternehmensanteile hält der norwegische Staat.

  • 19:37 Uhr

    Drei weitere Staaten evakuieren ihre Staatsbürger aus dem Libanon

    Heute haben Kolumbien, Frankreich und Griechenland Evakuierungsflüge für ihre Staatsbürger durchgeführt. Auch Russland meldete heute einen Evakuierungsflug. Gestern hatte erstmals auch die Bundesregierung deutsche Staatsangehörige mit einer niederländischen Militärmaschine ausgeflogen, nachdem tagelang nur noch die staatliche libanesische Fluggesellschaft MEA den Flughafen Beirut bedient hatte.

    Aber selbst diese Flüge sind nicht sicher: Der Flughafen liegt in der Nähe der südlichen Beiruter Vororte, die derzeit immer wieder von der israelischen Luftwaffe bombardiert werden. Mindestens eines dieser Bombardements fand während der Landung eines Flugzeugs der MEA statt.

    Das kolumbianische Außenministerium meldete die Ankunft seines Fliegers mit einem Tweet:

  • 18:58 Uhr

    Beirut: Mehrere Luftangriffe, einer davon auf eine Klinik

    Im Verlauf der letzten Stunden flog die israelische Luftwaffe fünf Angriffe auf Beirut. Das meldet Al Jazeera. Der letzte erfolgte in der Nähe des internationalen Flughafens.

    Bei einem dieser Angriffe war eine Klinik das Ziel, die nach israelischen Angaben mit Hisbollah in Verbindung stehen soll. Dabei kamen neun Sanitäter ums Leben, 14 weitere wurden verwundet. Im Süden des Libanon wurde die Umgebung des Bint-Jbeil-Krankenhauses von israelischer Artillerie beschossen.

    Bei einem weiteren Luftangriff im Bekaa-Tal kamen zwei libanesische Zivilisten ums Leben. Auch die Stadt Chiam im Südlibanon wurde aus Flugzeugen bombardiert.

    Des weiteren gab es Luftangriffe auf die Städte Jbaa und Johmor.

  • 18:39 Uhr

    FIFA: Israel darf weiter an Wettbewerben teilnehmen

    Der Weltfussballverband FIFA hat bei seiner heutigen Beratung keine Entscheidung zum palästinensischen Antrag getroffen, Israel zu suspendieren. Stattdessen wurde ein Ausschuss eingerichtet, der die Frage untersuchen soll.

    Der Präsident der FIFA, Gianni Infantino, erklärte dazu:

    "Der Rat der FIFA widmet sich diesem sehr sensiblen Thema mit der nötigen Sorgfalt, und auf Grundlage einer gründlichen Bewertung sind wir dem Rat unabhängiger Experten gefolgt."

    Auch bei den olympischen Sommerspielen, die jüngst in Paris stattfanden, waren die Bemühungen, Israel wegen des Völkermords in Gaza ausschließen zu lassen, nicht von Erfolg gekrönt.

  • 18:20 Uhr

    Biden bestätigt: Angriffe auf iranische Ölanlagen "in Diskussion"

    US-Präsident Joe Biden sagte zu Reportern, israelische Angriffe auf iranische Ölföderanlagen seien im Gespräch. Er war im Weißen Haus gefragt worden, ob er derartige Angriffe unterstütze.

    Die Bemerkung hatte sofortige Auswirkung auf die Ölpreise; die Marke WTI stieg um fünf Prozent, die Marke Brent um vier.

    Bis dahin blieben die Ölpreise vom Konflikt zwischen Israel und dem Iran unbeeindruckt. Der Iran der drittgrößte Ölproduzent in der OPEC, und liefert etwa ein Fünftel des weltweiten Rohölbedarfs. Ein Konflikt zwischen Israel und dem Iran unter Einbeziehung der USA würde auf jeden Fall die Straße von Hormus betreffen, über die auch das Öl aus Saudi-Arabien, Katar, dem Irak, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Kuwait verschifft wird.

  • 17:44 Uhr

    Beisetzung von Nasrallah am Freitag

    Die iranische Nachrichtenagentur IRNA meldet unter Berufung auf eine irakische Quelle, dass die Beisetzung von Hassan Nasrallah, dem ermordeten Generalsekretär der Hisbollah, am Freitag stattfinden wird. Ort und Uhrzeit sind noch nicht bekannt.

    Es ist anzunehmen, dass diese Beisetzung ein Großereignis wird, auch unter Beteiligung libanesischer Regierungsvertreter. Und die Umstände des Anschlags auf Nasrallah dürften die Teilnehmerzahl noch weiter erhöhen.

    Inzwischen scheint festzustehen, dass das Attentat in unmittelbarer zeitlicher Nähe zu Nassrallahs Zustimmung zu einem Waffenstillstand stattfand; das legt nahe, dass das Treffen der Hisbollah-Führung im bombardierten Bunker dazu diente, genau diese Entscheidung zu treffen. Nachdem diese Entscheidung offenkundig kommuniziert wurde, ist denkbar, dass genau dieses Signal zurückverfolgt wurde und die Koordinaten für den Angriff genutzt wurden.

    Umstritten ist nur noch, ob der Befehl für den Mord durch den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu aus dem UN-Gebäude oder aus seinem Hotelzimmer erteilt wurde.

  • 17:14 Uhr

    Palästinensischer Food-Blogger wird Berühmtheit

    Mangel und Not waren der Hintergrund seiner Videos – Hamada Schaqoura wurde mit Videos bekannt, in denen er Mahlzeiten kochte, die auf den Hilfspaketen beruhten, die Gaza erreichen. Dabei kocht er dieses Essen tatsächlich für Kinder, die seine Kreationen mit Begeisterung aufnehmen, zwischen den Zerstörungen und den Bombardements.

    Er sagt, er wolle mit seinen Videos zeigen, wie wichtig eine angemessene Ernährung für Kinder ist; seine Videos zeigen aber auch den Widerstandswillen der palästinensischen Bevölkerung.

    Vor Beginn des Gaza-Kriegs lebte er von Marketing für Restaurants in Gaza. Seine Videos brachten ihm nun eine Ernennung des Magazins Time unter den 100 kommenden Berühmtheiten ein.

    "Ich habe mir vorgenommen, für die Kinder in den Zelten köstliches und sauberes Essen zu kochen", zitiert ihn das Magazin. "Ich will mit dazu beitragen, diesen Kindern zu helfen."

    Nach Angaben von UNICEF sind 90 Prozent der Kinder in Gaza mangelernährt. Die israelische Besatzung behindert seit Oktober 2023 die Nahrungsmittelversorgung von Gaza, die schon davor von internationalen Hilfen abhing.

  • 16:47 Uhr

    Zwei Soldaten der libanesischen Armee getötet

    Im Laufe des Tages kam es entlang der libanesisch-israelischen Grenze zu mehreren Gefechten zwischen den israelischen Truppen und der libanesischen Armee. Ein Angehöriger des libanesischen Militärs kam bei einem israelischen Angriff auf einen Militärposten bei Bint Jbeil ums Leben; der andere im Laufe einer Evakuierungsmission zusammen mit dem libanesischen Roten Kreuz bei der Stadt al-Taibeh, die von den Israelis angegriffen wurde. Ob dabei auch beim libanesischen Roten Kreuz Opfer zu beklagen waren, wurde nicht gemeldet; die WHO hat allerdings mitgeteilt, dass im Verlauf der letzten 24 Stunden im Libanon 28 Mitarbeiter von Rettungsdiensten getötet wurden.

    Damit ist klar, dass bei weitem nicht nur Positionen der Hisbollah von der israelischen Armee angegriffen werden, sondern auch jene der regulären libanesischen Armee.

  • 16:36 Uhr

    Golfstaaten sichern Iran Neutralität zu

    Nach einer Meldung von Reuters finden derzeit in Katar Treffen von Ministern aus den Golfstaaten und dem Iran statt, um über eine mögliche Deeskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran zu sprechen.

    Die Golfstaaten sicherten dem Iran ihre Neutralität zu; es besteht die Sorge, dass eine Ausweitung des Konflikts die Ölförderung im Golf treffen könnte.

    Der iranische Außenminister Abbas Araghchi soll nach Meldung von Sky News Arabic am morgigen Freitag in Beirut eintreffen, um sich mit libanesischen Regierungsvertretern zu beraten. Da bereits vor Tagen für morgen zudem ein Freitagsgebet des iranischen geistlichen Oberhaupts Ajatollah Chamenei angekündigt wurde, was zuletzt nach der Ermordung von Qassem Soleimani der Fall war, könnten diese Gespräche auch mit der dort erwarteten Botschaft zu tun haben.

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