Nahost

Iran startet massiven Raketenangriff auf Israel – Biden befiehlt US-Militär, Raketen abzuschießen

Iran hat einen massiven Raketenangriff auf Israel gestartet, bei dem nach iranischen Angaben auch erstmals Hyperschallraketen zum Einsatz gekommen sind. Teheran drohte Israel zudem mit einer "vernichtenden Reaktion", sollte es einen Gegenschlag in Erwägung ziehen.

Nach Angaben der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) hat Iran einen massiven Raketenangriff auf Israel gestartet. In einer Mitteilung der IDF heißt es:

"Vor Kurzem wurden von Iran aus Raketen auf den Staat Israel abgeschossen."

Die Bevölkerung sei angewiesen, "wachsam zu bleiben und die Anweisungen des Heimatfrontkommandos genau zu befolgen".

Weiterhin heißt es:

"In den letzten Minuten hat das Heimatfrontkommando in verschiedenen Gebieten des Landes lebensrettende Anweisungen verteilt. Die Bevölkerung wird gebeten, sich an die Richtlinien des Heimatfrontkommandos zu halten. Wenn Sie eine Sirene hören, müssen Sie einen geschützten Raum aufsuchen und dort bis auf Weiteres bleiben.

Die IDF tun und werden alles Notwendige tun, um die Zivilbevölkerung des Staates Israel zu schützen."

Wie verschiedene Medien übereinstimmend berichten, wurde in ganz Israel Luftalarm ausgerufen. Laut ersten Berichten sollen bereits Raketen bzw. Raketenbruchstücke in Tel Aviv eingeschlagen sein.

"Die Luftverteidigungskräfte sind derzeit dabei, die Raketen aufzuspüren und abzufangen", so der Pressedienst der IDF in einer Erklärung. Die Bevölkerung wurde wiederholt aufgefordert, bis auf Weiteres in geschützten Bereichen zu bleiben. "Die Explosionen, die Sie hören, stammen von abgefangenen oder abgestürzten Raketen", behauptete Israels Militär weiterhin.

Laut der iranischen Nachrichtenagentur Fars erklärte das Korps der Iranischen Revolutionsgarden (IRGC), dass der Raketenangriff eine Reaktion auf die Ermordung des Hamas-Führers Ismail Haniyya, des Hisbollah-Generalsekretärs Hassan Nasrallah und des IRGC-Kommandeurs Abbas Nilforushan im Libanon sei. Teheran warnte zugleich:

"Wenn Israel darauf reagiert, wird es einen vernichtenden Schlag erleiden."

Auch die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen warnte Israel in einem Beitrag in den sozialen Medien vor einem Vergeltungsschlag und schrieb:

"Die legale, rationale und legitime Antwort Irans auf die terroristischen Handlungen des zionistischen Regimes – die sich gegen iranische Staatsangehörige und Interessen richteten und die nationale Souveränität der Islamischen Republik Iran verletzten – wurde ordnungsgemäß ausgeführt."

Weiterhin heißt es dort:

"Sollte das zionistische Regime es wagen, darauf zu reagieren oder weitere böswillige Handlungen zu begehen, wird es eine konsequente und vernichtende Antwort geben. Den regionalen Staaten und den Unterstützern der Zionisten wird geraten, sich von dem Regime zu trennen."

Das Weiße Haus veröffentlichte kurz nach dem iranischen Raketenangriff eine Erklärung, laut der US-Präsident Joe Biden dem US-Militär befahl, die iranischen Raketen abzuschießen. Die USA, die ihre militärische Präsenz in der Region verstärkt haben, spielten eine entscheidende Rolle beim Abschuss iranischer Raketen während des letzten Angriffs Teherans auf Israel am 13. April. Das Weiße Haus teilte ebenfalls mit, dass Biden und Kamala Harris das Geschehen vom "Situation Room" aus beobachteten.

Gegen 19.50 Uhr Berliner Zeit teilte Israels Militär laut Al Jazeera dann mit, dass die Einwohner die Schutzräume verlassen können. Die Mitteilung erfolgte etwa eine Stunde, nachdem israelische Einwohner in bestimmten Gebieten dazu aufgefordert worden waren, sich in Sicherheit zu bringen. Die IDF wiesen die Bewohner an, die Situation weiterhin zu beobachten und künftigen Anweisungen Folge zu leisten.

Nach einer vorübergehenden Sperrung aufgrund des Raketenangriffs hat Israel nun auch seinen Luftraum wieder geöffnet. Unterdessen erklärten libanesische Regierungsvertreter, dass der Luftraum des Landes vorübergehend für zwei Stunden für den Flugverkehr gesperrt wird.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat seinem israelischen Amtskollegen Joaw Galant zudem mitgeteilt, dass Washington in Erwartung des iranischen Angriffs seine Streitkräfte in der Region verstärkt habe. Das Gespräch hatte offenbar stattgefunden, bevor Teheran Hunderte von Raketen auf Israel abfeuerte.

"Der Minister und Minister Galant erörterten die schwerwiegenden Folgen für den Iran für den Fall, dass dieser sich zu einem direkten militärischen Angriff auf Israel entschließen sollte", hieß es im Vorfeld in der Erklärung des Pentagon.

Wie ein hoher iranischer Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters sagte, habe Teheran Moskau im Vorfeld über den Raketenangriff auf Israel informiert. Auch die USA sollen von Teheran über diplomatische Kanäle "kurz vor den Angriffen" alarmiert worden sein.

Das iranische Staatsfernsehen berichtet, dass einige der vom IRGC abgefeuerten ballistischen Raketen auf israelische Panzer im sogenannten Netzarim-Korridor abgefeuert wurden. Dieser wurde eingerichtet, um den nördlichen Gazastreifen in den ersten Tagen der israelischen Offensive vom Süden der Enklave zu trennen.

Das IRGC erklärte, die Bemühungen seien "erfolgreich" gewesen, und beschuldigte das israelische Militär, die Nachrichten diesbezüglich zu zensieren. Die Behauptung des IRGC kann derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

Bei dem Angriff auf Israel sind nach iranischen Angaben auch erstmals Hyperschallraketen zum Einsatz gekommen. Mit der Rakete vom Typ Fatah-1 sei es den Luftstreitkräften der Revolutionsgarden gelungen, die israelische Luftabwehr zu überwinden, berichtete der staatliche Rundfunk.

Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte, die Luftabwehr des Landes habe zahlreiche iranische Raketen abgeschossen, nur in den zentralen und südlichen Gebieten des Landes habe man "einzelne" Treffer verzeichnet. "Zum jetzigen Zeitpunkt bewerten wir die Situation. Uns sind keine Verletzten bekannt", so Hagari. Auch die Angaben der IDF können zur gegenwärtigen Stunde nicht unabhängig verifiziert werden.

Nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes wurden im Raum Tel Aviv allerdings zwei Menschen durch herabfallende Granatsplitter verletzt. Auch an anderen Orten habe es einige Verletzte gegeben, hieß es weiter. Im Westjordanland soll zudem ein Palästinenser durch herabfallende Raketenteile ums Leben gekommen sein.

Israels Militär kündigte an, dass der iranische Angriff auf Israel "Konsequenzen" haben wird. Man habe Pläne, auf den iranischen Raketenangriff zu reagieren, erklärte Hagari am Dienstag.

"Wir haben Pläne, und wir werden an dem Ort und zu der Zeit operieren, die wir bestimmen."

Mehr zum Thema – Terrorangriff: Massenschießerei in Tel Aviv (Video) 

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.