Nahost

Israel gründete im Vorfeld Scheinfirmen, um explosive Pager herzustellen

Israel gründete drei Briefkastenfirmen, um zu verbergen, dass die explosiven Pager von Geheimdiensten hergestellt wurden, so die NYT. Eine dieser Firmen entpuppte sich als Briefkastenfirma in Ungarn. Dort behauptet man, an den Anschlägen nicht beteiligt gewesen zu sein.
Israel gründete im Vorfeld Scheinfirmen, um explosive Pager herzustellenQuelle: Gettyimages.ru © Jakub Porzycki/Anadolu

Bei der Planung der Angriffe mittels Pager-Bomben im Libanon hat Israel im Vorfeld mindestens drei Scheinfirmen gegründet, um den tatsächlichen Hersteller dieser Geräte zu verschleiern. Dies berichtet die Zeitung New York Times (NYT) unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Geheimdienstmitarbeiter.

Eine dieser Firmen war die ungarische BAC Consulting, die die Rechte zur Herstellung von Pagern unter der Marke des taiwanesischen Unternehmens Gold Apollo erwarb, so die Gesprächspartner gegenüber der Zeitung. Gold Apollo habe eingeräumt, dass BAC Consulting die Pager produziert hat.

Den Quellen der NYT zufolge wurde die Produktion der Pager de facto vom israelischen Geheimdienst übernommen. Geheimdienstmitarbeiter hätten die Geräte hergestellt.

Bloomberg meldet, dass es sich bei der in Budapest registrierten BAC Consulting um eine Briefkastenfirma handele. Eine Mitarbeiterin in dem Budapester Büros habe erklärt, der einzige Hinweis auf die Präsenz von BAC seien die monatlichen Besuche eines Vertreters wegen des Schriftverkehrs.

Ein Gebäude in Paris, das als Adresse des BAC-Geschäftsführers angegeben war, entpuppte sich als eine Kaserne der französische Gendarmerie. Die dortigen Behörden erklärten, das Unternehmen sei "ein Wiederverkäufer ohne Produktions- oder Betriebsstätte in Ungarn".

Cristiana Bársony-Arcidiacono, die Eigentümerin der Budapester Firma, wies die Vorwürfe gegen das Unternehmen zurück und erklärte, dass es sich nicht um einen Pager-Hersteller, sondern um einen Zwischenhändler handele.

Xu Ching-kuan, der Leiter von Gold Apollo, erklärte, er sei verwundert gewesen, als BAC vor zwei Jahren eine Lizenz für die Herstellung von AR-924-Pagern beantragt habe. Das taiwanesische Wirtschaftsministerium erklärte, es gebe keine Beweise für direkte Lieferungen lokaler Produkte in den Libanon.

Nach den Explosionen im Libanon leiteten die taiwanesischen Sicherheitsbehörden eine Untersuchung ein. Eine Untersuchung wurde auch vom japanischen Unternehmen Icom eingeleitet, das sich auf Medienberichte über Explosionen seiner Produkte berief, darunter die Jerusalem Post.

Am 17. September explodierten im Libanon landesweit Pager von Hisbollah-Mitgliedern. Mehr als zehn Menschen wurden getötet, etwa 3.000 wurden verletzt. Am darauffolgenden Tag explodierten Radios, Motorroller, Autos mit neuester Elektronik sowie Laptops. Zwanzig Menschen wurden getötet und mehrere Hundert wurden verletzt.

Die Hisbollah machte Israel für die Explosionen verantwortlich und versprach "eine gerechte Antwort, die man nicht erwartet hätte". Der israelische Verteidigungsminister Joaw Galant kündigte inmitten der Ereignisse den Beginn einer "neuen Phase des Krieges" im Norden des Landes an. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu versprach einen sicheren Zufluchtsort für Israelis in den nördlichen Gebieten, die regelmäßig von der Hisbollah angegriffen werden. Das Sicherheitskabinett hat den Premierminister und den Verteidigungsminister zu einer Kampagne gegen die libanesische Gruppierung im Norden Israels ermächtigt.

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