Nahost

Gaza: Hamas-Führer Sinwar teilt seine kompromisslose Haltung zu Waffenstillstands-Deal mit

Kurz nach seiner Ernennung nahm Sinwar Kontakt mit ägyptischen Vermittlern auf, um seine klare Haltung zu einer möglichen Waffenruhe zu übermitteln. Zu seinen Bedingungen gehörten ein vollständiger israelischer Rückzug aus dem Gazastreifen und die Freilassung hochrangiger palästinensischer Gefangener.
Gaza: Hamas-Führer Sinwar teilt seine kompromisslose Haltung zu Waffenstillstands-Deal mitQuelle: AP © Adel Hana

Der neue Hamas-Führer Yahya Sinwar hat den ägyptischen Vermittlern seine kompromisslose Haltung in Bezug auf die Streitpunkte übermittelt. Durch diese Haltung werde ein Waffenstillstandsabkommen im Gazastreifen erschwert, so Quellen gegenüber The National.

1) Vollständiger israelischer Rückzug aus Gaza.

2) Freilassung prominenter palästinensischer Häftlinge.

3) Nein zur Kontrolle des Gazastreifens durch die Palästinensische Autonomiebehörde nach dem Krieg.

4) Nein zur Stationierung einer multinationalen Truppe im Nachkriegs-Gazastreifen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit bis zur Abhaltung von Parlaments- und Präsidentschaftswahlen.

Sinwar wurde am Dienstag zum neuen politischen Führer der Hamas ernannt, nachdem Ismail Haniyya vergangene Woche in Teheran durch den Mossad ermordet worden war. Diese Wahl dürfte langfristig erhebliche Auswirkungen auf die Gruppe selbst haben, da der politische und der militärische Flügel zu einer Einheit verschmolzen werden. Kurzfristig werden nun härtere und kompromisslosere Gespräche zur Beendigung des Krieges erwartet.

Der Aufenthaltsort von Sinwar ist unbekannt. Er hält sich seit zehn Monaten versteckt, seitdem Israel der Hamas im Gazastreifen den Krieg erklärt hat, der nach Angaben der Gesundheitsbehörden der Enklave mehr als 39.700 Palästinensern das Leben gekostet hat.

Die israelischen Behörden gehen davon aus, dass sich Sinwar in dem ausgedehnten, von der Hamas errichteten Tunnelnetz versteckt hält. Der Palästinenser wird von der Netanjahu-Regierung als Drahtzieher des Großangriffes vom 7. Oktober angesehen.

Quellen, die den Vermittlern der Waffenstillstandsgespräche nahestehen, erklärten gegenüber The National, dass seine Ernennung die bereits angespannten Friedensgespräche aufgrund seiner harten Haltung zur Fortsetzung des Krieges im Gazastreifen behindern könnte.

Die Vermittler bei den schwierigen Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg haben Israel und die Hamas am Donnerstag erneut mit energischen Worten zu einem Abkommen gedrängt. Beide Seiten seien aufgefordert worden, die Gespräche am 15. August in Doha oder in Kairo wiederaufzunehmen, "um alle verbleibenden Lücken zu schließen und ohne weitere Verzögerung mit der Umsetzung des Abkommens zu beginnen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die vom katarischen Emir Tamim bin Hamad al-Thani, dem ägyptischen Präsidenten Abd al-Fattah as-Sisi und US-Präsident Joe Biden unterzeichnet wurde.

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