Nahost

Israel: Protest gegen Inhaftierung von neun Soldaten eskaliert auf Militärbasis

Neun israelische Soldaten wurden wegen des Verdachts der Misshandlung eines palästinensischen Häftlings inhaftiert. Aufgebrachte Demonstranten, darunter Soldaten und rechte Knesset-Abgeordnete, versuchten daraufhin auf dem Beit Lid-Militärstützpunkt die Inhaftierten zu befreien.
Israel: Protest gegen Inhaftierung von neun Soldaten eskaliert auf Militärbasis© Kfar Yona, Israel

Hunderte Israelis haben am Montagabend versucht, in das Gebäude des israelischen Militärgerichts auf dem Armeestützpunkt in Beit Lid in Zentralisrael einzudringen, um gegen die Verhaftung von neun Soldaten zu protestieren. Diese werden beschuldigt, einen palästinensischen Häftling aus dem Gazastreifen sexuell missbraucht zu haben. Unter den Protestierenden befanden sich laut Medienberichten auch rechte Mitglieder der Knesset, darunter zwei Abgeordnete der Regierungsparteien.

Das israelische Militär teilte am 29. Juli mit, dass neun Soldaten wegen des Verdachts der Misshandlung eines palästinensischen Häftlings in einer Einrichtung auf dem Militärstützpunkt Beit Lid inhaftiert wurden. Dort sind unter anderem auch Palästinenser untergebracht, die während des Krieges in Gaza festgenommen wurden. Am gestrigen Abend eskalierte die Situation vor und auf dem Gelände des Stützpunkts, als aufgebrachte Demonstranten versuchten zu den inhaftierten Armeeangehörigen vorzudringen. 

Laut dem israelischen Armeeradio herrschte im Gebäude des Militärgerichts "Chaos", nachdem rechtsgerichtete Aktivisten den Militärstützpunkt in Beit Lid gestürmt hatten. The Times of Israel titelte:

"'Am Rande der Anarchie': IDF-Chef schlägt Alarm, nachdem ein rechtsgerichteter Mob in die Basis eingedrungen ist."

Laut der Tageszeitung Haaretz stürmten während der Eskalation "rund 200 rechtsgerichtete Aktivisten das Gerichtsgebäude, in dem die angeklagten Soldaten inhaftiert sind." Der Artikel erläutert, dass es den Wachen nicht gelungen sei, "die Demonstranten, darunter auch maskierte Soldaten, am Betreten des Gebäudes zu hindern."

Aufgrund der massiven Vorfälle wurden zuerst mehrere Kompanien der israelischen Verteidigungskräfte eingesetzt, um den Stützpunkt vor den Demonstranten und weiteren Störungen zu schützen.

Im Verlauf der Ereignisse trafen nach der Beendigung und Niederschlagung der Tumulte auch der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, und der Generalstabschef Herzi Halewi in Beit Lid ein, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. 

Die inhaftierten Soldaten waren am Nachmittag des 29. Juli im Wüstenlager Sde Teiman festgenommen worden, wo sie laut Anklage den palästinensischen Gefangenen schwer misshandelt hatten.

Das Militär gab keine weiteren Einzelheiten zu den Misshandlungen bekannt, sondern teilte lediglich laut Al Jazeera mit, dass der zuständige Justizbeamte eine Untersuchung eingeleitet habe. Israelische Medien berichteten davon, dass "ein palästinensischer Gefangener mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht wurde und dass er nicht mehr laufen konnte."

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