Nahost

Iran warnt Israel vor "Militäraggression" gegen Libanon

Nach einem tödlichen Raketeneinschlag in einem Dorf auf den Golanhöhen droht eine Ausweitung des Nahost-Konflikts auf den Libanon. Norwegen ruft seine Bürger dazu auf, das Land zu verlassen. Iran warnt Israel vor einer "Militäraggression" gegen den Nahost-Staat.
Iran warnt Israel vor "Militäraggression" gegen LibanonQuelle: AFP © Jalaa MAREY

Das iranische Außenministerium hat am Sonntag Israel davor gewarnt, gegen den Libanon militärisch vorzugehen. Wie der Behördensprecher Nasser Kanaani sagte, dürfe das "zionistische Regime" die jüngste Attacke auf das Dorf Madschdal Schams auf den besetzten Golanhöhen nicht zum Vorwand nehmen, um das Nachbarland anzugreifen. Angesichts seiner Militäroperation im Gazastreifen habe Israel kein moralisches Recht, den Zwischenfall zu verurteilen.

Kanaani berief sich dabei auf die Erklärungen der Hisbollah und der libanesischen Behörden, die jegliche Verantwortung für den tödlichen Angriff auf das von Drusen bewohnte Dorf entschieden zurückgewiesen hatten. Gleichzeitig warf der Diplomat Israel Apartheid-Politik gegenüber den Palästinensern und Massenmord an Kindern und Frauen im Gazastreifen vor. Mit dem Zwischenfall in Madschdal Schams wolle das "zionistische Regime" die internationale Gemeinschaft von seinen massenhaften Verbrechen in Palästina ablenken.

In diesem Zusammenhang rief der Außenamtssprecher den UN-Sicherheitsrat dazu auf, den Libanon vor "Abenteuern" des "Agressors" zu schützen sowie Sicherheit und Stabilität in der Region zu unterstützen. Jede unbedachte Handlung Israels könne zu einem Krieg in der Region führen, fügte er hinzu. In diesem Fall werde das Land allein die Verantwortung für die unvorhersehbaren Folgen tragen. Außerdem forderte Kanaani von den USA, Israels Führung unter Druck zu setzen, anstatt das Land mit Waffen zu beliefern.

Inzwischen rief Norwegen seine Bürger dazu auf, den Libanon zu verlassen. Auch von Reisen in das Nahost-Land wurde eindringlich abgeraten. Die Behörden des skandinavischen Landes begründeten ihre Warnung mit dem verschärften Konflikt zwischen der islamistischen Miliz und Israel.

"Sollte sich die Situation weiter verschlechtern, wären die Möglichkeiten, aus dem Libanon auszureisen, eingeschränkt."

Die Krise im Nahen Osten hatte sich am Samstag erneut gefährlich zugespitzt, nachdem bei einem Raketeneinschlag in dem Dorf auf den Golanhöhen zwölf Menschen, darunter viele Kinder, ums Leben gekommen waren. Mehr als 30 Menschen erlitten Verletzungen. Israel machte die Hisbollah für die tödliche Attacke verantwortlich. Außenminister Israel Katz erklärte, dass die Miliz "alle roten Linien" überschritten habe. Man nähere sich einem "totalen Krieg gegen die Hisbollah und den Libanon". Auch Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte scharfe Gegenmaßnahmen an. Die Miliz werde für die Attacke einen hohen Preis bezahlen, den sie bislang nicht bezahlt habe. Die Hisbollah wies die Verantwortung für den Raketeneinschlag zurück. Nach Angaben der Miliz sei eine israelische Abfangrakete in dem Dorf eingeschlagen.

In der Nacht zum Sonntag griff die israelische Luftwaffe mehrere Stellungen der Hisbollah im Nachbarland an. Augenzeugen teilten in den sozialen Medien Fotos und Videos von Explosionen. Das israelische Militär bestätigte den Einsatz seiner Kampfflugzeuge. Demnach seien Hisbollah-Ziele sowohl im Süden als auch im Inneren des Libanons getroffen worden. Unter den zerstörten Objekten wurden Waffenlager und "Terrorinfrastrukturen" der Miliz aufgelistet. Später forderte das israelische Außenministerium die Hisbollah auf, ihre Truppen von der Grenze zu Israel umgehend abzuziehen. Dies sei die letzte Chance, den Konflikt auf diplomatischem Weg zu lösen.

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