Nahost

Boykott wegen Israel-Haltung: Starbucks verliert im Nahen Osten Einnahmen und Arbeitsplätze

Propalästinensische Organisationen riefen zu einem Boykott von Firmen auf, die Israel unterstützen. Dazu gehört auch die Kaffeekette Starbucks. Der Boykott zeigt Wirkung – der Konzern reduziert die Zahl seiner Filialen und Mitarbeiter im Nahen Osten drastisch.
Boykott wegen Israel-Haltung: Starbucks verliert im Nahen Osten Einnahmen und ArbeitsplätzeQuelle: Sputnik © RIA Nowosti

Die US-Kaffeekette Starbucks beginnt mit einem drastischen Personalabbau in den Filialen im Nahen Osten. Die Verbraucher in der Region haben beschlossen, Unternehmen mit Verbindungen zu Israel zu boykottieren, und nun sinken die Einnahmen dieser Firmen, berichtet das türkische Portal Haber7. Die "AlShaya Group", ein Privatunternehmen, das die Rechte am Starbucks-Franchise im Nahen Osten besitzt, plant den Abbau von mehr als zweitausend Arbeitsplätzen, da der propalästinensische Boykott die Einnahmen des Unternehmens stark reduziert hat. Das Portal meldet:

"Quellen, die anonym bleiben wollten, teilten mit, dass die Entlassungen, die am Sonntag, dem 3. März, begannen, etwa 4 Prozent der insgesamt 50.000 Mitarbeiter von AlShaya betreffen. Sie betrafen vor allem Beschäftigte in Starbucks-Filialen im Nahen Osten und in Nordafrika. Eine Quelle sagte, dass Boykott ein 'schwieriges Handelsumfeld' für das Unternehmen geschaffen habe.'Wir sind seit sechs Monaten mit schwierigen Handelsbedingungen konfrontiert und haben daher die sehr traurige und schwierige Entscheidung getroffen, die Zahl der Mitarbeiter in unseren Starbucks MENA-Cafés zu reduzieren', so AlShaya in einer Erklärung. Die genaue Zahl der Entlassenen wurde jedoch nicht genannt."

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg zuvor berichtete, hat der Boykott von McDonald’s, Starbucks, Coca-Cola und anderen westlichen Marken in den arabischen Ländern deren einheimischen Konkurrenten ein erhebliches Wachstum beschert. Die Verbraucher in Ägypten, Kuwait und Jordanien verzichten auf US-amerikanische und europäische Produkte, weil die westlichen Hersteller Israel unterstützen. Die russische Ausgabe der Zeitschrift Forbes schreibt:

"Ein Bloomberg-Korrespondent überzeugte sich davon, dass Dutzende von Starbucks und McDonald’s-Filialen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo gänzlich leer waren. 'Meine Freunde und ich gingen früher ständig zu Starbucks und jetzt ist es peinlich, an einem solchen Ort gesehen zu werden', sagte Nayera Ahmed, eine 19-jährige Studentin der Kommunikationswissenschaft in Kairo, der Agentur. In anderen Ländern ist die Situation ähnlich. In Jordanien, wo der Boykott bereits im Oktober begonnen hatte, sind viele Starbucks und McDonald’s-Filialen immer noch fast leer. In jordanischen Supermärkten sind viele Produkte ausländischer Marken mit der Aufschrift 'Boykottware' versehen. Starbucks-Coffeeshops in Kuwait, die normalerweise gut besucht waren, haben seit Anfang Oktober nur noch sehr wenige Kunden gesehen, berichtet Bloomberg."

Lokale Coffeeshop-Ketten florieren dagegen – ihr Umsatz steigt um bis zu 30 Prozent, das Segment expandiert und die Beliebtheit der lokalen Kaffeehäuser wächst. Die Einheimischen meiden Starbucks inzwischen – und das könnte dazu führen, dass die Präsenz des US-Unternehmens im Nahen Osten langfristig stark abnimmt.

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