Macron an Israel: "Es gibt keine Rechtfertigung dafür, Zivilisten anzugreifen"
Mit deutlichen Worten hat Frankreichs Präsident Macron die israelische Regierung für ihr äußerst brutales Vorgehen in Gaza kritisiert.
"Es werden Zivilisten, Babys, Frauen und alte Menschen bombardiert und getötet. Es gibt keine Rechtfertigung dafür, Zivilisten anzugreifen. Wir fordern Israel dazu auf, damit aufzuhören."
Dies sagte Macron in einem Interview mit dem britischen Sender BBC. Weiter forderte er die Einhaltung des Völkerrechts und eine Waffenruhe.
Nach Angaben der Hamas wurden seit Beginn der Kampfhandlungen im Gazastreifen mehr als 11.000 Personen getötet, der Großteil davon Zivilisten. Dramatisch sind in diesem Zusammenhang die Zahlen, die der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, dem UN-Sicherheitsrat vorgelegt hat.
Laut Ghebreyesus wird im Gazastreifen alle zehn Minuten ein Kind getötet. Weiterhin teilte er mit, dass durch Israels Bombardement inzwischen 20 der insgesamt 36 Krankenhäuser außer Betrieb und die restlichen von akutem Mangel betroffen seien. Es fehle nicht nur an Medikamenten. Auch die Stromversorgung sei unterbrochen. Daher sei nur ein Notbetrieb möglich.
Trotz des äußerst brutalen Vorgehens Israels bleibt die deutsche Außenministerin bei ihrer einseitigen Verurteilung der Hamas. In Abu Dhabi sagte Annalena Baerbock, der Hamas-Terror habe das Sicherheitsgefühl der Region erschüttert, und weiter:
"Unsere gemeinsame Botschaft aller Moderaten an die extremistischen Akteure in der Region ist ganz klar: Gießt kein weiteres Öl ins Feuer!"
Die Grünen-Politikerin wirbt in der Region dafür, die deutsche Sicht auf den Konflikt zu übernehmen. Aussichten auf Erfolg hat das kaum. Sie trifft dort heute den Ministerpräsidenten von Katar. Katar hat Deutschland gestern im UN-Menschenrechtsrat zu einer Distanzierung von Israel aufgefordert.
Mit der Kritik Macrons am Vorgehen Israels wird deutlich, dass die deutsche Position einer bedingungslosen Unterstützung auch in der EU umstritten ist. Wie auch Baerbock sieht Israels Ministerpräsident Netanjahu die Schuld für die Todesopfer bei der Hamas. Er behauptet, Israel tue alles für den Schutz von Zivilisten.
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