Israel: Militärisch gnadenlos gegen die Menschen in Gaza, aber auch in den verbalen Verfehlungen

Krieg bedeutet immer Zerstörung und menschliches Leid. Die verantwortliche israelische Politik setzt zudem aktuell auch das gesprochene Wort als bewusste Waffe ein, um die palästinensische Bevölkerung in einer ungnädigen Kontaktschuld mit der Organisation Hamas dabei zu entmenschlichen. Beispiele von inhumanen Äußerungen.

Die Bilder und Videos des Wochenendes vom 7./8. August schockierten die Welt. Potenzielle Hamas-Mitglieder agierten mit roher und zu verachtender Gewalt im Grenzgebiet des Gazastreifens zu Israel. Was unmittelbar folgte, war die erbarmungslose militärische Antwort Israels, in Form von andauernden Bombardements des Gazastreifens. Eine unbekannte hohe Zahl an zivilen Opfern wird dabei rücksichtslos einkalkuliert.

Parallel, für westliche Medien in den zitierenden Darstellungen mehrheitlich als "emotional nachvollziehbar" dargestellt, kam es zu Äußerungen leitender wie auch weniger bekannter israelischer Politiker, die in ihren Aussagen schlicht als unangebracht, inhuman bis zu entmenschlichend betrachtet werden könnten. Wie auch Bezug nehmend auf die eindeutigen Kriegsverbrechen seitens der israelischen Armeeführung, zum Beispiel der nachweisliche Einsatz von Phosphorbomben, irritiert das mehrheitlich kollektive Schweigen zu den verbalen Formulierungen, hinsichtlich einer ansonsten eher sehr sensiblen medial-politischen Wahrnehmung zum Thema Krieg. Zumindest die Süddeutsche Zeitung stellte am 13. Oktober bezüglich dieser Thematik fest:

"Die Wut und Verzweiflung nach den Massakern und Entführungen der Hamas sind verständlich. Wer aber die Täter mit "Tieren" gleichsetzt, fängt an, ähnlich zu denken wie sie."

Es folgen belegte Beispiele verbaler Verfehlungen der jüngsten Zeit seitens israelischer Verantwortlicher:

Zusätzlich zu den zitierten inakzeptablen Äußerungen forciert die israelische Armee die bewusste Zerstörung der religiösen Identität und der Rückzugsorte der Menschen im Gazastreifen. So wurde am 19. Oktober zuerst die griechisch-orthodoxe Kirche des Heiligen Porphyrius in Gaza bombardiert, einen Tag später wurde die historische al-Omari-Moschee im nördlichen Gazastreifen zerstört. 

Tom Porteous, stellvertretender Programmdirektor der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW), äußerte aktuell sein Unverständnis darüber, dass die USA und Europa im Fall der Ukraine regelmäßig russische Kriegsverbrechen anprangerten. 

Nun würde "der Westen weitgehend zu den israelischen Kriegsverbrechen in Gaza schweigen", so Al Jazeera Porteous zitierend. In einer Erklärung kritisiert der HRW-Direktor daher:

"Wo sind die klaren und unmissverständlichen Aufrufe an Israel, bei seinem Angriff auf den Gazastreifen internationale Normen zu respektieren, ganz zu schweigen von der Forderung nach Rechenschaftspflicht."

Wo bleibt die klare Verurteilung der grausamen Verschärfung der seit 16 Jahren andauernden Abriegelung des Gazastreifens, die einer kollektiven Bestrafung, einem Kriegsverbrechen, gleichkommt?"

Für Porteous sei "die Heuchelei und Doppelmoral" der westlichen Staaten erkennbar "eklatant und offensichtlich".

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