Bericht: Islamisten in Idlib paktieren mit kurdischen Separatisten in Nordsyrien

Die islamistische Terrorgruppe HTS in Idlib soll mit den kurdischen Separatisten paktiert haben, um eine gemeinsame Front gegen Türkei und Syrien zu eröffnen. Die USA sollen den Schritt begrüßt haben. Erst kürzlich hatte die HTS die Unterstützung der Türkei verloren, da Ankara dabei ist, die Beziehungen zu Damaskus zu normalisieren.

Die USA hätten die Vereinigung der Regionen im Nordosten und Nordwesten Syriens, die illegal von den Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) und der islamistischen Terrorgruppe "Haiʾat Tahrir asch-Scham" (HTS) besetzt sind, begrüßt haben. Das berichtete Syria TV am 12. Juni. Eine Delegation der früher mit Al-Qaida verbundenen HTS soll in den vergangenen Wochen Gebiete im Nordosten Syriens besucht haben, um Gespräche mit dem von den USA unterstützten kurdischen SDF-Militärbündnis zu führen.

Laut Quellen, die mit Syria TV im Kontakt waren, ging es bei den Gesprächen um die Möglichkeit der Bildung einer gemeinsamen Zivilverwaltung zwischen den beiden Parteien, sollte es der HTS gelingen, die Kontrolle über Gebiete zu erlangen, die jetzt von der Syrischen Nationalarmee (SNA) kontrolliert werden, einer von der Türkei unterstützten Söldnergruppe. Die SNA besetzt derzeit auch illegal Gebiete im Norden Syriens.

Im Jahr 2015 eroberte die HTS im Verbund mit anderen islamistischen Kampfgruppen und der Unterstützung der Türkei die nördliche Provinz Idlib, die heute die letzte Bastion der Dschihadisten in Syrien ist.

Dem Bericht zufolge wollen die Kurden in Nordostsyrien die Islamisten gegen die Türkei militärisch unterstützen, um den Druck auf die von den SDF kontrollierten Gebiete zu verringern.

Die HTS genoss seinerzeit starke Unterstützung aus der Türkei und den USA, insbesondere als eine von der HTS geführte Koalition im Jahr 2015 das Gouvernement Idlib mit von den USA und der Türkei gelieferten Waffen besetzte, darunter TOW-Panzerabwehrraketen. Kürzlich hatte die HTS die Unterstützung der Türkei verloren, da Ankara im Rahmen einer von Russland unterstützten Versöhnungsbemühung versucht, die Beziehungen zu Damaskus wieder zu normalisieren.

Die türkischen Streitkräfte halten nach militärischen Interventionen in den Jahren 2016, 2018 und 2019 Gebiete im Nordwesten Syriens besetzt. In Zusammenarbeit mit den USA, Großbritannien, Frankreich, Israel, Saudi-Arabien, Katar und Jordanien unterstützten sie damals verschiedene rebellierende, bewaffnete Gruppen in Syrien, darunter international als terroristisch eingestufte Gruppen wie die al-Nusra-Front, die sich im Jahr 2017 in "Haiʾat Tahrir asch-Scham" (HTS) umbenannt hatte.

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