Nahost

Erdoğan empört: US-Botschafter traf sich mit Präsidentschaftskandidat der Opposition

Die USA sind wieder dabei, sich in Wahlen im Nahen Osten einzumischen. In einem provokativen Schritt traf sich der US-Botschafter in Ankara mit Recep Tayyip Erdoğans Herausforderer bei den anstehenden Präsidentschaftswahlen.
Erdoğan empört: US-Botschafter traf sich mit Präsidentschaftskandidat der OppositionQuelle: AFP © Turkish Presidential Press Service

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan kritisierte auf Schärfste den US-Botschafter in Ankara Jeff Flake, nachdem der US-Diplomat sich mit Kemal Kılıçdaroğlu, dem Präsidentschaftskandidaten der Oppositionsallianz, getroffen hatte.

"Was macht der Abgesandte von (US-Präsident) Biden? Er geht hin und trifft sich mit Herrn Kemal. Schämen Sie sich, benutzen Sie Ihren Verstand", wurde Erdoğan von den türkischen Medien am Sonntag inmitten der wachsenden Spannungen zwischen Washington und Ankara zitiert. "Sie sind ein Botschafter. Ihr Gesprächspartner hier ist der Präsident. Wie wollen Sie danach um ein Treffen mit dem Präsidenten bitten?", erklärte Erdoğan und fügte hinzu, dass seine Türen für den US-amerikanischen Gesandten nun geschlossen seien, um ihn "seine Grenzen erkennen zu lassen".

Am 14. Mai stimmen die Wähler in der Türkei über ein neues Parlament und einen neuen Präsidenten ab. Eine Anti-Erdoğan-Allianz aus sechs türkischen Oppositionsparteien einigte sich unlängst auf einen gemeinsamen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl im Mai. Die Allianz schickte Kılıçdaroğlu, den Chef der größten Oppositionspartei CHP, ins Rennen gegen den amtierenden Präsidenten Erdoğan.

Der türkische Innenminister Süleyman Soylu hatte Anfang Februar US-Botschafter Flake mit den Worten attackiert: "Lassen Sie Ihre schmutzigen Hände weg!" Seine Empörung wurde durch Flakes Versuche verursacht, sich in die inneren Angelegenheiten des Landes einzumischen: Die Konsulate sechs westlicher Staaten waren in Istanbul Anfang Februar nach Koranverbrennungen in Schweden vorübergehend geschlossen worden. Der Grund für die Schließung war eine Warnung der US-Botschaft vor der Gefahr von "Terroranschlägen" gewesen. "Jeder US-Botschafter, der in der Türkei eintrifft, beeilt sich herauszufinden, wie man einen Putsch in der Türkei ermöglichen kann", hatte Soylu seinerzeit behauptet. Anfang März hatte Ankara den US-Botschafter wegen seines Treffens mit dem obersten US-General Mark Milley im Nordosten Syriens vorgeladen.

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