Beteiligung der Geheimdienste an hybrider Kriegsführung gegen Iran – hohe Opferzahl bei Unruhen
Im Bericht einer englischsprachigen Zeitung in Iran wird ein ranghoher iranischer General mit den Worten zitiert, dass die "Feinde" der Islamischen Republik während der jüngsten Unruhen eine "hybride Kriegsführung" gegen das Land geführt hätten und dass Dutzende von ausländischen Geheimdiensten daran beteiligt gewesen seien.
General Gholamreza Soleimani, der Kommandeur der Basidschmilizen, wurde von der Tehran Times mit den Worten zitiert, die jüngsten Unruhen sollten eigentlich zu Beginn des akademischen Schuljahres in Iran beginnen, hätten dann aber doch früher stattgefunden.
Der Tod der 22-jährigen Iranerin Mahsa Amini – angeblich in Polizeigewahrsam – in Teheran habe den ausländischen Spionageagenturen den Vorwand gegeben, vorgezogene Unruhen in Iran anzustiften. "47 Spionageagenturen haben einen hybriden Krieg gegen die Islamische Republik Iran geführt", erklärte der Chef der Basidsch.
Iran hat ausländische Mächte beschuldigt, die Unruhen im Land angezettelt zu haben. Nach dem Tod Aminis am 16. September erschütterten Proteste das Land, von denen sich viele später zu gewalttätigen Ausschreitungen entwickelten.
Die jüngsten Unruhen hatten Hunderte von Toten gefordert, darunter Demonstranten, bewaffnete Randalierer und iranische Sicherheitskräfte, die entweder der Iranischen Revolutionsgarde (IRGC), ihren Hilfstruppen, nämlich der Basidsch, oder der Polizei angehören. Vor Kurzem gab Teheran die erste aktualisierte Zahl der Toten seit Mitte September an.
General Amir-Ali Hadschisadeh, der Kommandeur der Luft- und Raumfahrtabteilung der Iranischen Revolutionsgarde, sprach in einer Rede von mindestens 300 Toten. "Ich kenne die aktuellen Statistiken nicht, aber ich denke, dass seit diesem Vorfall ... mehr als 300 Märtyrer und Menschen in diesem Land getötet worden sind, darunter Kinder", fügte er hinzu. Die Zahl umfasse Dutzende Sicherheitskräfte, die bei den Zusammenstößen mit Demonstranten getötet worden seien, sagte der Revolutionsgardist.
Mitte November wurde Iran von einer Terrorserie in mehreren Städten überschattet. Auf einem belebten Markt in der Kleinstadt Izeh in der iranischen Provinz Chuzestan wurden sieben Menschen von bewaffneten Randalierern erschossen.
Unter den Toten waren zwei Kinder, der neunjährige Kian Pir-Falak und der 13-jährige Abteen Rahmani. Nach dem Tod Kians beschuldigte die Mutter des Jungen umgehend die in der Gegend stationierten Basidsch-Kräfte, die gegen bewaffnete Randalierer vorgingen. Die Basidsch ist eine als Freiwilligenmiliz organisierte Gruppe, die der Iranischen Revolutionsgarde untersteht. Nun ist eine Videoaufzeichnung von diesem Tag aufgetaucht, auf der die Ereignisse aufgezeichnet sind, die zur Tötung des Jungen führten.
Auf dem Video sind Basidsch-Milizen zu hören, die um Hilfe schreien und erklären, dass sie unbewaffnet seien und dass mehrere ihrer Mitglieder erschossen worden seien. Die Regierung bezeichnete die Schießerei, bei der Kian getötet wurde, später als "terroristischen Angriff".
Einem Dokument zufolge, das von der Hackergruppe "Black Reward" veröffentlicht wurde, haben iranische Beamte eine Reihe von Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit der Basidsch-Gruppen, auf die Unruhen zu reagieren, aufgeführt. Zu diesen Bedenken gehören die angebliche Desorganisation der Basidsch und ihre "Unvorbereitetheit" auf Unruhen.
Sollte das durchgesickerte Dokument zutreffen, könnte sich die jüngste Erklärung der Regierung, die Sicherheitskräfte hätten noch keine scharfe Munition eingesetzt, als wahr erweisen.
Der ehemalige Nationale Sicherheitsberater der USA John Bolton räumte kürzlich ein, dass die Protestierenden in Iran mit Waffen aus dem Nordirak beliefert werden. Iran griff den Nordirak Ende September mehrfach mit ballistischen Raketen und Kampfdrohnen an. In der nordirakischen Stadt Erbil sind auch US-Truppen stationiert. Teheran zielte mit diesen Luftschlägen auf kurdische Separatistengruppen, die im Nordirak aktiv sind, und beschuldigte sie, die jüngsten Unruhen in Iran herbeigeführt zu haben.
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