Nahost

Caritas International: Mindestens 60 Syrer an Cholera gestorben

Die Wohlfahrtsorganisation Caritas International hat mitgeteilt, dass rund 60 Personen in Syrien an Cholera gestorben seien. Dem Ausbruch der Krankheit sollen die sich immer weiter verschlechternden hygienischen Bedingungen zugrunde liegen.
Caritas International: Mindestens 60 Syrer an Cholera gestorbenQuelle: AFP © Delil SOULEIMAN

Die Zahl der Cholera-Infektionen und -Todesfälle in Syrien steigt sprunghaft an. Die Hilfsorganisation Caritas International präzisiert, dass im ganzen Land bereits Tausende von Menschen infiziert worden seien. In einer Pressemitteilung vom Mittwoch erklärte die in Deutschland ansässige Organisation, sie sei "äußerst besorgt" über diese Tendenz. Der Ausbruch im Nahen Osten und in Syrien sei "sehr ungewöhnlich" und stelle ein klares Symptom für die "katastrophale Entwicklung" im Land dar. Der Leiter der Nahostabteilung der Einrichtung Christoph Klitsch-Ott merkte an:

"Die seit Jahren wachsende Armut und die schlechten hygienischen Bedingungen, unter denen vor allem Flüchtlinge und Vertriebene leben müssen, sind der Nährboden, auf dem sich diese typische Armutskrankheit nun ausbreitet."

Nach Angaben der Caritas hätten sich seit Anfang September mindestens 13.059 Menschen in Syrien mit der Krankheit angesteckt, und über 60 Menschen seien offiziell an den Hauptsymptomen der Cholera – Durchfall und Erbrechen – gestorben. Verschmutzte Trinkwassertanks und verunreinigtes Gemüse werden als Hauptursache für den Ausbruch der Krankheit vermutet.

Weiter weist die Wohltätigkeitsorganisation darauf hin, dass die letzten fast zwölf Jahre Krieg in Syrien die sanitäre Infrastruktur des Landes schwer beschädigt hätten, da circa 13 Millionen Menschen derzeit keinen Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen haben. Besonders verheerend sei die Situation in den Flüchtlingslagern, wo die Menschen auf engstem Raum leben müssten und nur begrenzten Zugang zu sicheren Wasserquellen hätten, hieß es weiter.

Obwohl die gemeinnützige Organisation Anstrengungen unternommen habe, um sauberes Trinkwasser und Desinfektionsmittel in den stark betroffenen Gebieten des Landes zu verteilen, könnte sich die Krankheit weiter ausbreiten, nicht nur innerhalb Syriens, sondern im gesamten Nahen Osten, so Klitsch-Ott. Im vergangenen Monat hatte auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor Choleraausbrüchen in rund 26 Ländern der Welt gewarnt und erklärt, dass die durchschnittliche Todesrate in diesem Jahr dreimal so hoch sei wie in den fünf Vorjahren.

Syrien steht seit mehr als 40 Jahren unter internationalen Sanktionen. Zunächst wurden strenge Ausfuhr- und Einfuhrbeschränkungen als Reaktion auf die "Unterstützung terroristischer Organisationen" verhängt, dann wegen der "gewaltsamen" Unterdrückung der regierungsfeindlichen Proteste während des Arabischen Frühlings und schließlich wegen des Vorwurfs des Einsatzes von Chemiewaffen im gegenwärtigen Krieg. Die vom Westen verhängten Sanktionen haben katastrophale Konsequenzen für die Zivilbevölkerung des Landes. Selbst im medizinischen Bereich, der für ein Land im Krieg so wichtig ist, werden westliche Medikamente und Ersatzteile für teure europäische Geräte nicht eingeführt, auch während der COVID-19-Pandemie nicht.

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