Israel und Libanon erzielen historische Einigung über Seegrenze
Die Nachbarstaaten Libanon und Israel haben unter der Vermittlung der USA ihren langwierigen Streit um die Seegrenze im Mittelmeer beigelegt. Der israelische Ministerpräsident Jair Lapid nannte die Einigung "eine historische Errungenschaft". Der Politiker teilte auf Twitter mit:
"Dieses beispiellose Abkommen wird Israels Sicherheit stärken, unsere Wirtschaft fördern und Ländern auf der ganzen Welt saubere und erschwingliche Energie liefern."
Lapid US-Vermittler Amos Hochstein für "seine harte Arbeit zum Zustandekommen dieses historischen Abkommens".
Am Mittwoch soll das Dokument dem israelischen Sicherheitskabinett sowie in einer Sondersitzung der Regierung vorgelegt werden.
Der libanesische Präsident Michel Aoun zeigte sich nach Angaben seines Büros mit der endgültigen Fassung des Abkommens zufrieden. Es erfülle seine Forderungen und wahre seine Rechte an seinen Ressourcen. Eine abschließende Bestätigung aus Beirut stand aber zunächst noch aus. Libanons Chefunterhändler Elias Bu Saab sagte aber:
"Ich bin optimistisch. Wir glauben, dass dies ein faires Abkommen ist."
Hintergrund des jahrzehntelangen Streits ist eine 860 Quadratkilometer große Fläche vor der Küste, die beide Seiten als ihre ausschließliche Wirtschaftszone beanspruchen. Der Konflikt um den Grenzverlauf hat sich nach der Entdeckung von großen Mengen Erdgas verschärft. Die Nachbarn erhoffen sich wirtschaftliche Vorteile.
Nach israelischen Medienberichten soll dem Libanon mit dem Abkommen die Erschließung des Offshore-Gasfeldes Kana ermöglicht werden. Israel behält demnach die Hoheit über das Gebiet rund um die Karisch-Gasplattform nordöstlich der israelischen Hafenstadt Haifa. Eine weitergehende diplomatische Annäherung der verfeinden Staaten ist jedoch in naher Zukunft nicht zu erwarten.
Vor der Einigung haben Israel und der Libanon betont, dass mit den Gesprächen keine Normalisierung ihres Verhältnisses einhergehe. Es gehe ausschließlich um die gemeinsame Seegrenze. Der Libanon steckt in der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte, die unter anderem die Energieversorgung schwer getroffen hat. Viele Libanesen haben am Tag nur noch ein oder zwei Stunden Strom. Von der künftigen Gasförderung erhoffen sich viele Libanesen einen Aufschwung. Israel will seinerseits Gasexporte nach Europa erhöhen.
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(dpa / rt)
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