Nahost

Der türkische Präsident schließt einen politischen Dialog mit der syrischen Regierung nicht aus

Erdoğan rief in einem überraschenden Schritt zur Versöhnung mit der syrischen Regierung auf. Er erklärte, dass die Türkei nicht den Wunsch habe, den syrischen Präsidenten al-Assad als Staatschef zu stürzen, sondern sich stattdessen auf die Bekämpfung des Terrorismus konzentrieren wolle.
Der türkische Präsident schließt einen politischen Dialog mit der syrischen Regierung nicht ausQuelle: AFP © Dimitar Dilkofff

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte, er könne den Dialog und die Diplomatie mit Syrien, einem Nachbarland, in das die türkische Armee in den letzten Jahren mehrfach einmarschiert ist, nicht ausschließen. Auf die Frage nach möglichen Gesprächen mit Damaskus wurde er von Reuters mit den Worten zitiert, politischer Dialog oder die Diplomatie zwischen Staaten dürfe niemals abgebrochen werden.

Während des Besuchs von Erdoğan in der Ukraine am 18. August äußerte sich der türkische Präsident erneut zu seinen Absichten, die Beziehungen der Türkei zu Syrien zu verbessern. Er teilte der Presse mit, dass Ankara keine bösen Absichten gegenüber Syrien hege, und unterstrich das Engagement der Türkei für die Wahrung der territorialen Integrität des Landes. Außerdem erklärte Erdoğan, dass sein Land nicht den Wunsch habe, den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad als Staatschef zu stürzen, sondern sich stattdessen auf die Bekämpfung des Terrorismus konzentrieren wolle. CNN Turk zitierte Erdoğan folgendermaßen:

"Wir haben nicht das Dilemma, Assad zu stürzen oder nicht zu stürzen. Wir hoffen auf die Verabschiedung einer neuen Verfassung in Syrien, die die Situation stabilisieren wird."

Darüber hinaus beschuldigte er die USA, den Terrorismus in Syrien zu fördern und Gruppen, die von der Türkei zu Terrorvereinigungen erklärt wurden, zu erlauben, ungehindert an ihren Grenzen zu operieren. Das türkische Staatsmedium TRT ztierte Erdoğan so:

"Es sind die USA und die Koalitionsstreitkräfte, die in erster Linie den Terrorismus in Syrien fördern. Sie haben es auf brutale Weise getan und tun es immer noch. Wenn es heute im Irak Unruhen gibt, steckt leider Amerika dahinter."

Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu hatte sich bereits vergangene Woche für eine "politische Aussöhnung" zwischen syrischer Regierung und der sogenannten "Opposition" ausgesprochen. Von Beobachtern wurde das teilweise als strategische Kehrtwende gewertet. Der türkische Außenminister gab bekannt, dass er sich während des Gipfeltreffens der Bewegung Blockfreier Staaten in Serbien im vergangenen Oktober mit seinem syrischen Amtskollegen Faysal Miqdad getroffen und mit ihm über die Lage in Syrien gesprochen habe.

Trotz der jüngsten Deeskalationsrhetorik Erdoğans gegenüber Damaskus verstärken die türkischen Truppen derzeit weiterhin ihre militärischen Provokationen in Nordsyrien. Am Nachmittag des 16. August griff die türkische Armee mehrere Stellungen der syrischen Streitkräfte in Aleppo an. Das syrische Verteidigungsministerium gab den Tod dreier Soldaten und die Verletzung von mindestens sechs weiteren bekannt.

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