Nahost

Iranische Drohungen: Israel erhöht Alarmbereitschaft und warnt vor Reisen in die Türkei

Israel hat angesichts iranischer Drohungen als Reaktion auf die Ermordung des iranischen Offiziers Sajjad Chodai seine Alarmbereitschaft erhöht. Nun riet das Land seinen Bürgern davon ab, in die Türkei zu reisen. Vor allem in den Nachbarländern Irans seien demnach Anschläge möglich.
Iranische Drohungen: Israel erhöht Alarmbereitschaft und warnt vor Reisen in die TürkeiQuelle: AFP © Atta Kenare

Die Spannungen zwischen Iran und Israel nehmen nach der jüngsten Eskalation um den ermordeten iranischen Oberst Sajjad Chodai in Teheran wieder zu. Israel hat seinen Bürgern nun davon abgeraten, in die Türkei zu reisen, während das Land seine Alarmbereitschaft angesichts iranischer Drohungen als Reaktion auf die Ermordung des iranischen Offiziers erhöht.

Zwei Motorradfahrer griffen Chodai am 22. Mai auf offener Straße an und töteten ihn mit fünf Schüssen. Der Anschlag erinnerte an Attentate auf iranische Atomwissenschaftler in den vergangenen Jahren, die ebenfalls von Motorrädern aus durch Mossad-Agenten begangen wurden, weswegen Iran Israel für den Angriff verantwortlich machte. Teheran schwor bereits Rache für die Ermordung des Offiziers. 

Israels Sicherheitsapparat hat sich laut der  Zeitung Haaretz auf eine Reihe möglicher Szenarien vorbereitet. Eine Möglichkeit sei, dass Iran versuchen könnte, israelischen Beamten, die im Ausland tätig seien, wie Botschaftern, Sicherheitspersonal oder bekannten Geschäftsleuten, Schaden zuzufügen. Der Nationale Sicherheitsrat überarbeitete diesbezüglich am Montag seine Reisewarnung für israelische Bürger in der Türkei. Eine zweite Möglichkeit sei, dass Iran versuchen könnte, eine militärische Reaktion auf israelischem Territorium durchzuführen. Tel Aviv habe ein Szenario in Betracht gezogen, in dem Iran über seine Stellvertreter im Libanon, in Syrien oder in Jordanien gegen Israel operieren könnte. Der israelische Premierminister Naftali Bennett hat Iran kürzlich vor Angriffen auf sein Land durch dessen Stellvertreter in der Region gewarnt.

Inzwischen arbeitet Israel mit anderen Golfstaaten zusammen, von denen einige Unterzeichner des Abraham-Abkommens sind, um die israelischen Geheimdienstfähigkeiten für den Fall zu erweitern, dass die iranische Bedrohung ernst wird. Das Sicherheitsestablishment habe im vergangenen Jahr daran gearbeitet, die Sicherheitskoordination mit anderen Ländern in der Region zu stärken, um Israel "ein besseres Bild von den iranischen Bedrohungen" zu vermitteln, hieß es bei Haaretz weiter. 

Die New York Times berichtete letzte Woche, dass Israel hinter der Ermordung des hochrangigen Mitglieds der Iranischen Revolutionsgarde gesteckt habe. Der Anschlag soll darauf abgezielt haben, Teheran vor der mutmaßlichen Fortsetzung der verdeckten Operation gegen israelische Bürger zu warnen. Ein namentlich nicht genannter Geheimdienstmitarbeiter teilte der New York Times mit, dass israelische Beamte Informationen an die USA über die Ermordung von Oberst Chodai weitergegeben hätten.

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