Nach Distanzierung von Hamas: Türkischer Außenminister besucht Israel
Im Zuge der neuerlichen Annäherung zwischen Israel und der Türkei traf der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Mittwoch in Israel ein, nachdem er am Dienstag die palästinensischen Gebiete besucht hatte. Die Reise sorgte für Aufsehen in der Region, da ein türkischer Außenminister erstmals nach 15 Jahren seinen israelischen Amtskollegen in Israel traf.
#İsrail Dışişleri Bakanı Yair Lapid’le yapıcı görüşmemizde ilişkilerimizi tüm yönleriyle ele aldık.Filistin sorununun, ancak BM parametreleri çerçevesinde kurulacak iki devlet yoluyla çözülebileceğini vurguladık, Kudüs ile Mescid-i Aksa’ya ilişkin hassasiyetlerimizi aktardık. pic.twitter.com/WD3ihDEa3w
— Mevlüt Çavuşoğlu (@MevlutCavusoglu) May 25, 2022
Die Türkei hat der Hamas-Bewegung in der letzten Zeit den Rücken gekehrt, nachdem sie unter wirtschaftlichen Druck geraten ist. Ankara soll in den letzten Monaten mehrere Hamas-Aktivisten ausgewiesen haben.
Top-Diplomaten der beiden Staaten einigten sich laut israelischen Medien in Jerusalem darauf, die Gespräche zur Normalisierung der Beziehungen wieder aufzunehmen: Israelische Fluggesellschaften werden wieder direkt in die Türkei fliegen können, wobei die beiden Länder die Aktivitäten der gemeinsamen Wirtschaftskommission wiederbeleben wollen. In seiner Erklärung begrüßte der israelische Außenminister Jair Lapid ein "neues Kapitel" in den Beziehungen zwischen Israel und der Türkei.
"Mit den Abraham-Abkommen wurde im Nahen Osten eine neue Partnerschaft der Stärke gegen den Terror geschaffen, gegen Versuche, die Stabilität zu untergraben. Wir bekämpfen den Terror mit Entschlossenheit und wir erwarten, dass unsere Freunde in diesem Kampf mit uns zusammenarbeiten", sagte Lapid. Er nutzte die Gelegenheit auch, um die Entscheidung von US-Präsident Joe Biden zu begrüßen, wonach die USA die Iranische Revolutionsgarde nicht von der Liste der Terrororganisationen der USA streichen wollen.
Çavuşoğlu verwies auf den israelisch-palästinensischen Konflikt und erklärte, dass eine Zweistaatenlösung die einzige Option für die Beilegung des Konflikts sei. Der türkische Außenminister fügte hinzu, er glaube, dass sich die Wiederbelebung der Beziehungen zwischen der Türkei und Israel positiv auf den Konflikt auswirken würde.
Çavuşoğlu ist am Dienstag in Ramallah mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas und dem Außenminister der Palästinensischen Autonomiebehörde Riad al-Maliki zusammengetroffen. Nach seinem Treffen mit Maliki sagte der türkische Außenminister, dass die Erwärmung der Beziehungen zu Israel die türkische Unterstützung für die Palästinenser nicht beeinträchtigen werde.
Im Vorfeld des Treffens kommentierte die israelische Zeitung Haaretz, dass Israel und die Türkei ihre Militäroperationen in Syrien stärker koordinieren wollten. Beide würden die iranische Präsenz in Syrien als "Bedrohung ihrer Stabilität" betrachten und wollen den Dialog zu diesem Thema vertiefen, um zu verhindern, dass die Türkei israelischen Flugzeugen im syrischen Luftraum versehentlich Schaden zufügt und umgekehrt, hieß es weiter.
Zwischen der Türkei und Israel war es 2010 zum Zerwürfnis gekommen, nachdem zehn türkische Staatsbürger bei der Erstürmung eines Gaza-Solidaritätsschiffs durch die israelische Marine getötet worden waren. Im Zuge des Gaza-Krieges im Mai 2021 hatten sich die Beziehungen der beiden Länder erneut verschlechtert.
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