Nahost

Moskau bestätigt: Türkei sperrt Luftraum für russische Flugzeuge nach Syrien

Die Türkei sperrt ihren Luftraum für alle russischen Militär- und Zivilflugzeuge nach Syrien und hat Russland darüber bereits im Voraus informiert. Es ist nicht klar, ob dieses Verbot darauf abzielt, die mögliche Verlegung syrischer Kämpfer in die Ukraine zu verhindern.
Moskau bestätigt: Türkei sperrt Luftraum für russische Flugzeuge nach SyrienQuelle: www.globallookpress.com © MFA Russia

Die Türkei hätte Russland bereits gewarnt, bevor sie russische Flugzeuge daran hinderte, den türkischen Luftraum nach Syrien zu durchfliegen, teilte das russische Außenministerium am Donnerstag mit.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, sagte, die Türkei habe Russland vor mehr als einem Monat aufgefordert, keine Flugzeuge nach Syrien über ihr Territorium durchfliegen zu lassen. Sie fügte hinzu, dass "uns die Gründe dafür klar waren und die russische Seite diese Route nicht mehr benutzt". 

Die Kommentare aus Moskau erfolgten wenige Tage, nachdem die Türkei ihren Luftraum für russische Militär- und Zivilflugzeuge, die Soldaten aus Russland nach Syrien verlegt hatten, gesperrt hat. Ankara habe Moskau in dreimonatigen Abständen bis April die Erlaubnis erteilt, den türkischen Luftraum zu durchfliegen, doch seien diese Flüge nun gestoppt worden, erklärte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu.

Moskau ist zusammen mit Teheran ein entscheidender Unterstützer der syrischen Regierung seit dem Ausbruch des von außen aufgeputschten Syrien-Konfliktes. Die Türkei unterstützt hingegen islamistische Gruppierungen, unter anderem Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS) in Idlib. Die Provinz Idlib ist die letzte verbliebene Hochburg der von der Türkei unterstützten dschihadistischen Milizen in Syrien. 

Mit der neuen Maßnahme erschwert Ankara die Möglichkeiten Moskaus, seine in Syrien stationierten Truppen und die dortigen Luftwaffen- und Marinestützpunkte mit Nachschub zu versorgen. Die jüngste türkische Luftraumsperrung würde russische Flugzeuge nun dazu zwingen, eine längere Route über Iran und Irak in Kauf zu nehmen, um Syrien zu erreichen. Dafür müssten sie aber mehr Treibstoff verbrauchen und die Nutzlast reduzieren.

Die russischen Flugzeuge nutzten sogar den Luftraum der Türkei auf dem Weg nach Syrien während der Verschärfung der Eskalationen zwischen Ankara und Moskau im Jahr 2015, als ein russisches Kampfflugzeug an der Grenze zu Syrien von türkischen Luftstreitkräften mit einer Luft-Luft-Rakete abgeschossen wurde. 

Es ist nicht klar, ob das jüngste türkische Verbot russischer Flüge nach Syrien darauf abzielt, die mögliche Verlegung syrischer Kämpfer in die Ukraine zu verhindern.

Das NATO-Mitglied Türkei hat versucht, seine engen Beziehungen zu Moskau und Kiew auszugleichen, und sich als Vermittler zwischen den beiden positioniert, indem Ankara letzten Monat eine Gesprächsrunde zwischen russischen und ukrainischen Unterhändlern veranstaltete. Die Türkei hat sich bislang den internationalen Sanktionen gegen Russland nicht angeschlossen, während sie den Bosporus für alle ausländischen Kriegsschiffe sperrte. 

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