Nahost

Trotz Drucks vonseiten der NATO: Türkei macht nicht bei Sanktionen gegen Russland mit

Die Türkei wird laut dem Sprecher des türkischen Präsidenten Erdoğan keine Sanktionen gegen Russland verhängen. Stattdessen werde Ankara sich dafür einsetzen, den Dialog mit dem Kreml aufrechtzuerhalten.
Trotz Drucks vonseiten der NATO: Türkei macht nicht bei Sanktionen gegen Russland mitQuelle: AFP © Cem Ozdel

Die Türkei werde keine Sanktionen gegen Russland verhängen, sondern sich stattdessen dafür einsetzen, den Dialog mit dem Kreml aufrechtzuerhalten. Dies berichtete der türkische Fernsehsender TRT am Freitag unter Berufung auf İbrahim Kalın, den Sprecher von Präsident Recep Tayyip Erdoğan.

Der Beamte stellte klar, dass Ankara keine Pläne habe, "Sanktionen gegen Russland zu verhängen". Er fügte hinzu, dass die türkische Regierung danach strebe, "den Kanal des Vertrauens offen zu halten". Kalın wies auch darauf hin, dass die Türkei negative Auswirkungen von Strafmaßnahmen auf die eigene Wirtschaft abwenden wolle.

Während die Türkei kürzlich für die Resolution zur Verurteilung der russischen Offensive gegen die Ukraine bei der UN-Vollversammlung stimmte, hat sie bislang im Gegensatz zu den meisten anderen NATO-Staaten keine Sanktionen gegen Russland verhängt. Ankara versucht stattdessen, zwischen den beiden Kriegsparteien zu vermitteln – in der Hoffnung, ein Friedensabkommen oder zumindest einen Waffenstillstand auszuhandeln. 

Die Türkei schaltet sich als Vermittler im Ukraine-Krieg unter anderem deshalb ein, um aus diesem Konflikt in Osteuropa auf geopolitischer Ebene nicht als Verlierer hervorzugehen. 

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am Freitag, das Bündnis erwarte, dass "alle unsere Verbündeten Sanktionen" gegen Russland verhängen, und dass er diese Angelegenheit dem türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu während ihres Treffens in Antalya "übermittelt" habe.

Präsident Erdoğan stellte das jüngste Treffen auf Regierungsebene zwischen Russland und der Ukraine in Antalya in einem Telefonat mit US-Präsident Joe Biden als "diplomatischen Sieg" dar. Der türkische Staatschef bekräftigte zudem, dass die Rolle Ankaras als Vermittler zwischen Kiew und Moskau entscheidend sei, um eine weitere Verschärfung des bewaffneten Konflikts zu verhindern. Während die Türkei enge Beziehungen zur Ukraine unterhält, ist Russland zugleich einer der wichtigsten Handelspartner für Ankara sowie der Hauptlieferant von Öl und Gas in die Türkei. 

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