Nahost

Israel will seinen Grünen Pass weitgehend abschaffen

Israel hat am Sonntag die Regelung einer Zugangserlaubnis über den sogenannten Grünen Pass, der bei dem Besuch von Restaurants, Kinos und Theatern nötig war, abgeschafft. In Alten- und Pflegeheimen oder bei großen Feiern muss er jedoch weiterhin vorgezeigt werden.
Israel will seinen Grünen Pass weitgehend abschaffenQuelle: Gettyimages.ru © picture alliance / Kontributor

Laut israelischen Medien beschloss das israelische Kabinett letzte Woche, dass das sogenannte "Grüne Pass"-Programm für die meisten Vergnügungsstätten, darunter Hotels, Restaurants, Fitnessstudios und Kinos, seit Montag beendet ist und damit die Eintrittsbarrieren für Ungeimpfte beseitigt wurden. Ein Besuch, bzw. die Nutzung ist daher nun ohne "Grünen Pass" und ohne negativen Corona-Test für alle Bürger möglich. Die Regelung besagt, dass die Menschen den Nachweis für Geimpfte und Genesene zukünftig nur noch bei großen Veranstaltungen wie Feiern und Hochzeiten vorzeigen müssen, sowie bei Betreten von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Auch bei der Ausreise aus Israel müssen Ungeimpfte keinen negativen Corona-Test mehr vorlegen. Ankommende Passagiere müssen jedoch weiterhin einen negativen Test vorweisen.

Laut der israelischen Tageszeitung Hareetz folgt das israelische Kabinett zudem der Empfehlung des Gesundheitsministeriums, dass das Ablaufdatum der "Grünen Pässe" für Personen, die bereits eine dritte oder vierte Impfdosis erhalten haben, gestrichen wird. Somit haben diese Pässe dann unbegrenzte Gültigkeit. Für Personen, die bis dato nur zwei Dosen erhalten haben oder die sich von dem Virus erholt haben, aber nicht geimpft sind, ist der Pass jedoch weiterhin nur noch vier Monate ab dem Datum der zweiten Dosis oder der Erholung gültig. Diejenigen, die nicht vollständig geimpft und im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen beschäftigt sind, müssen sich weiterhin alle zwei Wochen untersuchen lassen.

Der Epidemiologe der Hebräischen Universität Jerusalem, Hagai Levine, teilte dem Deutschlandfunk mit, dass sich seiner Meinung nach durch die Omikron-Variante die Menschen in Israel "leider auch nach drei und laut ersten Daten ebenso nach vier Impfungen anstecken würden." Im Vergleich zu anderen Varianten schützten Impfungen daher also nicht ausreichend vor einer Übertragung, und dies sei der Grund, zukünftig weniger auf den "Grünen Pass" zu setzen, so Levines Einschätzung gegenüber dem Deutschlandfunk.

Der Epidemiologe Nadav Davidovitch, der in einem Expertengremium sitzt, das die israelische Regierung in Sachen COVID-19 berät, schätzte laut Straits Times-Online ein, dass die Änderungen am "Grünen Pass" sinnvoll seien, "da geimpfte Personen immer noch re-infiziert würden." Er ergänzte: "Die Beibehaltung des "Grünen Passes" in der gleichen Weise kann falsche Sicherheiten schaffen." Die Verordnung des "Grünen Passes" reduziere nicht die Infektionen in geschlossenen Räumen wie zum Beispiel Theatern oder Kinos. Er muss daher "vor allem an Hochrisikoorten wie Krankenhäusern, Altenpflegeheimen oder bei Veranstaltungen, bei denen gegessen, gesungen und getanzt wird, weiterhin eingesetzt werden." Dennoch wäre es seiner Meinung nach  "ein Fehler", den "Grünen Pass" ganz abzuschaffen, wie es Israel im Juni 2021 getan hatte, um ihn dann wieder einzuführen, als die Zahl der Infektionsfälle erneut anstieg.

Times of Israel zitiert den Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Nachman Ash, der die jüngste Entscheidung ebenfalls mit "mangelnder Wirksamkeit des Grünen Passes" gerechtfertigt sieht. Gegenüber dem israelischen Armeeradio sagte Ash:

"Da Omikron auch die Geimpften infiziert, hat der 'Grüne Pass' an den meisten Orten seine Wirksamkeit verloren, und wir haben beschlossen, ihn nur noch an Orten mit hohem Risiko zu verwenden. Das ist Teil des Trends, mit dem Virus zu leben."

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