Russland fordert Abzug der ausländischen Besatzungstruppen aus Syrien

Bei den internationalen Gesprächen zur Regulierung der Lage in Syrien im Astana-Format forderte der russische Sondergesandte erneut den Abzug der ausländischen Truppen aus Syrien. In einer gemeinsamen Erklärung verurteilten die drei Garantiemächte Moskau, Teheran und Ankara Israels anhaltende Angriffe auf Syrien.

Delegationen aus Russland, dem Iran und der Türkei sowie Vertreter der syrischen Regierung, der Opposition und der UNO fanden sich am Dienstag zu einer zweitägigen Syrien-Konferenz in der kasachischen Hauptstadt Nur-Sultan ein.

Bei den internationalen Gesprächen zur Regulierung der Lage in Syrien im Astana-Format forderte der russische Sondergesandte Alexander Lawrentjew erneut den Abzug der ausländischen Truppen aus Syrien, die illegal in dem Land stationiert sind. Zugleich äußerte er die Hoffnung auf die endgültige Befreiung der syrischen Provinz Idlib von Terroristen im kommenden Jahr. 

Dabei richtete sich der russische Diplomat explizit nicht nur an die US-Besatzungstruppe, sondern auch an die Türkei. Die türkische Regierung betone immer wieder, sich für die territoriale Integrität und die Unabhängigkeit Syriens einzusetzen und dort nur vorübergehend mit eigenem Militär präsent zu sein.

Moskau habe der türkischen Regierung Hilfe im Kampf gegen den Terror in Idlib angeboten – nun sei die Türkei am Zug. "Wir hoffen sehr, dass das nächste Jahr positive Ergebnisse in dieser Hinsicht bringen wird, dass wir es schaffen, die Terrorgefahr loszuwerden, die von den Gebieten in Idlib ausgeht, durch ein gemeinsames Vorgehen im Rahmen des Astana-Formats", erklärte Lawrentjew.

In einer gemeinsamen Erklärung auf der 17. Sitzung des Astana-Prozesses verurteilten Moskau, Teheran und Ankara Israels anhaltende Angriffe auf Syrien und stellten fest, dass diese eine Bedrohung für die Stabilität und Sicherheit der Region darstellen. Sie forderten ein Ende der Aggression. Press TV zufolge verurteilten die drei Staaten, dass Israel bei seinen Angriffen auf Syrien zivile Flugzeuge als Schutzschilde missbraucht, wobei das Land das Völkerrecht verletzt und das Leben der Zivilbevölkerung gefährdet. 

Mit dem Astana-Format haben Russland, Iran und die Türkei nicht nur eine Platt­form für Verhandlungen über Syriens Zukunft geschaffen. Das Gesprächsforum hat auch dazu gedient, Streitthemen unter den drei Garantiemächten zu kanalisieren.

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