Nahost

Ex-Geheimdienstchef bestätigt erstmals Israels Rolle bei Ermordung des iranischen Militärs Soleimani

In einem Interview gibt ein ehemaliger Geheimdienstchef des israelischen Militärs, Tamir Hayman, eine Rolle Israels bei der gezielten Tötung des iranischen Oberkommandierenden Qassem Soleimani im Jahr 2020 zu. Die Ermordung sei ein "Erfolg" gewesen, so Hayman.
Ex-Geheimdienstchef bestätigt erstmals Israels Rolle bei Ermordung des iranischen Militärs SoleimaniQuelle: AFP © Mahmoud Zayyat

Israel spielte ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Ermordung von Generalmajor Qassem Soleimani, des Kommandeurs der Quds-Einheit, einer Unterabteilung der Iranischen Revolutionsgarde (Armee der Wächter der Islamischen Revolution; Islamic Revolutionary Guards Corps IRGC), im Januar letzten Jahres. Dies bestätigte der ehemalige Leiter des militärischen Geheimdienstes der IDF Tamir Hayman.

In einem Interview mit der Zeitschrift Malam, die vom Israel Intelligence Heritage and Commemoration Center (IICC) herausgegeben wird, sagte der ehemalige Generalmajor:

"Soleimanis Ermordung ist ein Erfolg, denn unser Hauptfeind sind in meinen Augen die Iraner."

Soleimani, der im vergangenen Januar bei einem gezielten Attentat der Vereinigten Staaten von Amerika getötet wurde, war als Befehlshaber der Quds-Einheit, einer Spezialeinheit der Iranischen Revolutionsgarde tätig. Er galt als einer der prominentesten und einflussreichsten Militärs in Iran. In dem Interview sagte Hayman weiter:

"Wir haben viele Wege vereitelt, auf denen sie versucht haben, Waffen und Geld zu schmuggeln, und das Wichtigste dabei ist, die Iraner daran zu hindern, sich in Syrien zu verschanzen."

Obwohl Israel Gerüchten zufolge Informationen über Soleimanis Aufenthaltsort an die Vereinigten Staaten weitergegeben hatte, um ihn gezielt töten zu können, bestätigte damit zum ersten Mal ein hoher israelischer Militäroffizier die Rolle Israels bei dieser Operation. Beamte der israelischen Streitkräfte hielten sich bisher auch zu dem Angriff stets bedeckt und erklärten lediglich, dass die Tötung ein stabilisierendes Ereignis in der Region für die nahe Zukunft sei, welches Israel die Möglichkeit biete, seine Operationen gegen iranische Stellungen zu verstärken.

Im Mai wurde berichtet, dass Israel wenige Stunden vor dem Drohnenangriff vor dem Flughafen von Bagdad drei von Soleimanis Handynummern an die Vereinigten Staaten weitergegeben hatte. In dem Bericht, der sich auf US-Militär- und Geheimdienstbeamte berief, hieß es, Soleimani habe in den sechs Stunden vor seinem Flug aus Damaskus dreimal das Mobiltelefon gewechselt, aber Israel habe seinen Standort von Tel Aviv aus zusammen mit Verbindungsleuten des US Joint Special Operations Command verfolgt.

Nicht die erste gezielte Tötung

Hayman, der seine Laufbahn im Oktober dieses Jahres beendete, sagte, Soleimanis Ermordung sei eine von "zwei bedeutenden und wichtigen Ermordungen [, die] in meiner Amtszeit zu verzeichnen sind".

Die andere sei die Ermordung des Führers des Islamischen Dschihad Baha Abu al-Ata im Gazastreifen am 12. November 2019 im Rahmen der Operation Black Belt gewesen. Die Operation habe, so die israelische Darstellung, stattgefunden, um al-Ata zu stoppen, der mitten in der Planung einer Reihe von Angriffen gegen israelische Zivilisten und IDF-Truppen gewesen sei, einschließlich der Vorbereitungen für Scharfschützen- und Entführungsangriffe, bewaffnete Drohnenangriffe und Raketenbeschuss in ganz Israel.

Die gezielte Tötung von al-Ata, die von IDF-Stabschef Generalleutnant Aviv Kochavi als "lebende tickende Bombe" bezeichnete, führte dazu, dass der Islamische Dschihad Raketen auf israelische Gemeinden abfeuerte.

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