Iran startet massive Militärübung

Am Sonntag hat das iranische Militär mit einer groß angelegten Militärübung begonnen. Die Manöver finden Wochen vor dem Treffen der Unterhändler statt, die einen neuen Versuch unternehmen sollen, das Atomabkommen von 2015 wiederzubeleben.

Die Übung mit unter dem Codenamen Zolfaghar-1400 umfasst Manöver in Teilen des Roten Meeres und des Golfs von Oman, der durch die strategische Straße von Hormus mit dem Persischen Golf verbunden ist.

Wie iranische Medien berichteten, üben die iranische Marine und die Luftwaffe in enger Abstimmung mit Bodentruppen und schnellen Eingreiftruppen den Beschuss von Zielen im südlichen Teil des Landes, wobei unter anderem verschiedene Drohnen zum Einsatz kommen.

Ein für die Übung zuständiger Sprecher, Konteradmiral Mahmoud Mousavi, erklärte gegenüber Medien, verschiedene Zweige des Militärs würden für Überraschungsangriffe auf den Feind trainiert. Unter anderem sollen F-4-Kampfjets den Beschuss von Seezielen mit Anti-Schiffs-Raketen geübt haben.

Der Befehlshaber des zentralen Hauptquartiers Khatam-al Anbiya, Generalmajor Gholam Ali Rashid, erklärte, die iranischen Streitkräfte seien "immer bereit für eine strategische, operative und taktische Konfrontation" zur Verteidigung gegen die USA und Israel.

Die Übung findet wenige Wochen vor Beginn der Gespräche zur Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens von 2015 statt, das als Gemeinsamer Umfassender Aktionsplan (Joint Comprehensive Plan of Action, JCPOA) bekannt ist und das iranische Atomprogramm im Gegenzug für die Aufhebung ausländischer Sanktionen stark einschränkte. Die Verhandlungen werden voraussichtlich am 29. November in Wien wiederaufgenommen.

Im Jahr 2018 sind die USA unter der Regierung des damaligen US-Präsidenten Donald Trump einseitig aus dem JCPOA ausgestiegen und haben erneut Sanktionen gegen Teheran verhängt. Iran reagierte daraufhin mit einer schrittweisen Verringerung seiner eigenen Verpflichtungen im Rahmen des Abkommens.

Vergangene Woche forderten US-Präsident Joe Biden und die Staats- und Regierungschefs Frankreichs, Deutschlands und des Vereinigten Königreichs Iran auf, sich dringend um eine Fortsetzung der Verhandlungen in gutem Glauben zu bemühen.

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi bekräftigte am Donnerstag, dass das Land die Gespräche nicht aufgeben und weiterhin mit Nachdruck die Aufhebung der Sanktionen gegen Teheran durch Washington fordern werde.

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