Nahost

Taliban-Regierung: Frauen dürfen ihre Ausbildung in Schulen und Unis fortsetzen

Der Westen ist in Afghanistan grandios gescheitert. Um davon abzulenken, schoben die Mainstream-Medien in letzter Zeit gern die unsichere Lage von Mädchen unter der Herrschaft der Taliban vor. Tatsächlich aber verkündete die Taliban-Regierung bereits die Wiedereröffnung der Schulen für Mädchen bis zur 7. Klasse. Das afghanische Bildungsministerium arbeitet nun intensiv daran, möglichst bald die Voraussetzungen für die Ausbildung der Mädchen der 6. bis 12. Klassen zu schaffen.
Taliban-Regierung: Frauen dürfen ihre Ausbildung in Schulen und Unis fortsetzen© Paul J. Richards

Die Taliban haben die Wiederöffnung der Schulen für Mädchen ab der 7. Klasse in Afghanistan in Aussicht gestellt. "Das wird so bald wie möglich geschehen", erklärte heute der Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid. In der vergangenen Woche hatten die Taliban zunächst männliche Lehrer und Schüler zurück in die Sekundarschulen beordert.

Die neue afghanische Führung hatte nach der Machtübernahme in Kabul eine weniger strikte Auslegung des islamischen Rechts zugesagt und mitgeteilt, die Rechte von Frauen im Rahmen der afghanischen Tradition und Kultur achten zu wollen. Allerdings wurden Frauen seit der Machtübernahme angewiesen, zu ihrer eigenen Sicherheit solange nicht zur Arbeit zu kommen, bis neue Rahmenregelungen in Kraft treten.

Die Taliban hatten bereits die Wiedereröffnung der Schulen für Mädchen bis zur 7. Klasse verkündet. Das Bildungsministerium arbeitet nun daran, möglichst bald die Voraussetzungen für die Ausbildung der Mädchen der 6. bis 12. Klassen zu schaffen, sagte der Taliban-Sprecher.

Er bestand darauf, dass eine "sichere Lernumgebung" garantiert werden müsse, bevor die Frauen und Mädchen in die Schulen zurückkehren könnten. Das berichtet Press TV. Nach Taliban-Angaben können Frauen an den Universitäten ihre Ausbildung fortsetzen. Allerdings unter Beachtung neuer Regelungen, die noch nicht offiziell bekannt gegeben worden sind. Die westlichen Medien hatten zuletzt über Schulklassen berichtet, wo Mädchen und Jungen getrennt unterrichtet werden.

In Afghanistan haben die Taliban inzwischen ihr Regierungskabinett erweitert. Es besteht derzeit ausschließlich aus Männern. Dennoch kündigte der Taliban-Sprecher am Dienstag an, dass man das neue Kabinett weiter stärken werde, "und so Gott will, werden Frauen in bestimmten Positionen zu den notwendigen Abteilungen berufen".

Die Mainstream-Medien hatten sich in den vergangenen Wochen mächtig ins Zeug gelegt, um das grandiose Scheitern des Westens in Afghanistan kleinzureden. Als gängiges Ablenkungsmanöver schoben sie dafür gern die unsichere Lage von Frauen und Mädchen in Afghanistan unter der Taliban-Herrschaft vor.

Die junge Afghanin und Social-Media-Akteurin Nadima aus Kabul führte kürzlich ein Interview mit der Berliner Zeitung. Sie berichtete, dass sie Frauen auf den Straßen im Hijab gesehen habe. Andere würden in der grünen Burka betteln. Aber es gebe auch Frauen, die normale Kleidung und Schmuck trügen.

"Wenn jemand sagt, Frauen können nicht mehr vor die Tür treten, ohne sich komplett zu verhüllen. Dann ist das nicht wahr. Ich bin erst vor ein paar Tagen in einen Beauty-Salon gegangen."

Der Westen habe sich gegenüber den Afghanen zwar stets als "heldenhaft" aufgespielt, die Bevölkerung des Landes letztlich aber immer wieder betrogen, fügte sie in diesem Interview hinzu. Der Taliban-Sprecher Mujahid bekräftigte kürzlich in einem SPIEGEL-Interview, dass die Taliban das Recht der Frauen auf eine gute Ausbildung achten wollten. 

"Wir sind nicht gegen Schulbildung für Mädchen. Aber wir arbeiten noch an den Mechanismen, wie der Schulbesuch möglich sein kann. Wir müssen einen sicheren Transport und eine sichere Umgebung garantieren. Das war unter der vorigen Regierung nicht gegeben. Und Sie sehen ja, dass an den Universitäten weiterhin Frauen studieren. Dorthin ist der Transport sicher genug."

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