Nahost

Konflikt eskaliert erneut: Israel fliegt Luftangriffe auf den Gazastreifen

Israel startete wieder Luftangriffe auf den Gazastreifen und griff nach eigenen Angaben eine Waffenfabrik der Hamas in Chan Yunis an. Die grenzüberschreitende Gewalt nahm bereits am Wochenende zu. Hunderte palästinensische Demonstranten kamen an die Grenze zum Gazastreifen, um des 51. Jahrestags eines Brandanschlags auf die Al-Aqsa-Moschee zu gedenken.
Konflikt eskaliert erneut: Israel fliegt Luftangriffe auf den GazastreifenQuelle: AFP © Said Khatib

Als Reaktion auf Attacken mit Brandballons aus dem Gazastreifen flog Israel Luftangriffe auf das Palästinensergebiet. Die Angriffe sollen in Gaza-Stadt, Chan Yunis und Dschabalia erfolgt sein. Es gab keine unmittelbaren Berichte über Opfer bei den Luftangriffen, die nach Angaben des israelischen Militärs am frühen Dienstag eine mutmaßliche Waffenproduktionsanlage und einen Raketenstartplatz der Hamas betrafen, berichtet Reuters.

In einer Erklärung teilte die israelische Armee mit, Kampfjets hätten eine Hamas-Waffenfabrik in Chan Yunis sowie den Eingang zu einem "Terrortunnel" in Dschabalia angegriffen. Ein unterirdischer Raketenstartplatz der Hamas soll auch in dieser Stadt das Ziel der Angriffe gewesen sein.

Press TV berichtet unter Berufung auf palästinensische Medien, die Hamas habe sich gegen die israelische Aggression gewehrt, indem sie defensive "Flugabwehrwaffen" abgefeuert habe. Die Organisation selbst behauptet, sie habe eine israelische Drohne über Chan Yunis abgeschossen.

Ballons, die am Montag losgeschickt worden waren, hätten Brände israelischer Felder entlang der Grenze zu Gaza ausgelöst, erklärten Israels Feuerwehr und Rettungsdienst. Palästinenser sagen, dass die Ballons darauf abzielten, Israel unter Druck zu setzen, die illegale Blockade von Gaza zu lockern, um Hilfe in die von der Außenwelt abgeschnittene Enklave zu bringen.

Die israelische Blockade des Gazastreifens wird durch ein System restriktiver Maßnahmen und Sanktionen aufrechterhalten, die die Reise fast aller Menschen in und aus Gaza verbieten. Seltene Ausnahmen werden Personen gewährt, die eine medizinische, kommerzielle oder pädagogische Genehmigung erhalten haben.

Die grenzüberschreitende Gewalt hatte bereits am Wochenende zugenommen. Hunderte palästinensische Demonstranten waren an die Grenze zum Gazastreifen gekommen, um des 51. Jahrestags eines Brandanschlags auf die Al-Aqsa-Moschee zu gedenken. Bei der Konfrontation mit Gaza-Demonstranten entlang der Grenze am Samstag schossen israelische Truppen und verletzten 41 Palästinenser, wobei zwei schwer verletzt wurden, berichtet Reuters.

Dabei wurde ein israelischer Soldat durch Schüsse von Palästinensern schwer verletzt. In einem Video ist zu sehen, wie Palästinenser versuchen, die Waffe eines israelischen Soldaten zu ergreifen, die der israelische Scharfschütze durch ein Loch in den Grenzzaun stieß – den die Soldaten als Scharfschützenposition benutzen. Im Video ist zu sehen, dass ein Palästinenser mit einer Pistole in dasselbe Loch schießt und den israelischen Scharfschützen am Kopf trifft.

Premierminister Naftali Bennett sagte als Reaktion, Israel werde keine Angriffe auf seine Soldaten hinnehmen. Er erklärte, Israel werde die Rechnung mit jedem begleichen, der seine Soldaten angreift, berichtet VOA News am Samstag. Die neuen Spannungen erfolgten in derselben Woche, an deren Ende Bennett US-Präsident Joe Biden in Washington trifft.

Unterdessen bereitet die Hamas eine weitere Massendemonstration entlang des Grenzzauns östlich von Chan Yunis für Mittwoch vor. Die Haaretz kommentiert, dass die Hamas-Führer damit den Druck auf Israel und Ägypten erhöhen wollen, da sie mit der Vereinbarung über katarische Hilfe unzufrieden seien. Israel einigte sich nach eigenen Angaben kürzlich mit Katar und den Vereinten Nationen auf eine neue Form der Millionenhilfe für Hunderttausende bedürftige Menschen im Gazastreifen.

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