Bundesregierung führt Gespräche mit Taliban
Nach Bild-Informationen haben sich Vertreter der Bundesregierung und der Taliban am Samstag in der katarischen Hauptstadt Doha getroffen. Die Taliban hätten sich bei dem Treffen für die großzügige Entwicklungshilfe Deutschlands an bisherige afghanische Regierungen bedankt und die Erwartung geäußert, dass diese Hilfen auch gezahlt werden, wenn die Taliban an der Macht sind.
Erst vor einem Monat hat die Bundeswehr nach knapp 20 Jahren ihren Einsatz in Afghanistan beendet. 59 Soldaten waren beim Kampf gegen die Taliban und zur Förderung der "Demokratie" gestorben.
Hauptthemen in Doha, die laut der Bild wesentlich vom Bundesnachrichtendienst vorbereitet und mit den USA abgestimmt worden waren, waren unter anderem Schutzgarantien für deutsche Entwicklungshelfer im Land. Am Sonntagnachmittag erhielt das Springer-Blatt aus dem Auswärtigen Amt eine Bestätigung des Treffens. Aus dem Ministerium hieß es:
"Der neue Sonderbeauftragte der Bundesregierung für Afghanistan und Pakistan, Dr. Jasper Wieck, ist am Samstag in Doha sowohl mit Vertretern und Vertreterinnen des Verhandlungsteams der afghanischen Republik als auch mit Vertretern des Verhandlungsteams der Taliban zusammengetroffen."
Die Bundesregierung unterstütze gemeinsam mit internationalen Partnern die "Verhandlungen". Deshalb würden auch Vertreter aus Deutschland "regelmäßig Gespräche" mit den Vertretern beider Seiten führen.
Der chinesische Außenminister Wang Yi hat sich vor Kurzem mit Mullah Abdul Ghani Baradar, dem politischen Führer der Taliban, in der chinesischen Stadt Tianjin getroffen. Eine Delegation des Politbüros der Taliban traf zuvor in Moskau ein, um russische Bedenken über die Lage in Afghanistan zu besprechen. Während die Gespräche in den deutschen Mainstream-Medien für Aufsehen sorgten, hält sich die Bundesregierung bezüglich der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen mit den Taliban eher bedeckt.
Bei den Friedensgesprächen im Jahr 2020 in Doha ließen die US-Amerikaner die vom Westen unterstützte Regierung in Kabul im Stich, indem sie die Taliban als einen wichtigen Akteur in Afghanistan anerkannt hatten, ohne ein Gleichgewicht der Machtverhältnisse zwischen den Taliban und der Regierung in Kabul im Vorfeld zu debattieren.
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