Nahost

Arabischer Israeli und Vertrauter von Mosche Jaalon wegen Spionage für Iran angeklagt

Einem arabisch-israelischen Millionär wird vorgeworfen, einen ausländischen Agenten für Iran kontaktiert und Informationen an den "Feind" weitergegeben zu haben. Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen Beduinen, der auch Kontakt zu zahlreichen israelischen Politikern hatte.
Arabischer Israeli und Vertrauter von Mosche Jaalon wegen Spionage für Iran angeklagtQuelle: AFP © Jalaa Marey

Der israelische Geheimdienst Schin Bet hat einen Mann wegen des Verdachts auf Weitergabe von sensiblen Informationen an Iran festgenommen. Der Mann soll über einen libanesisch-irakischen Kontakt Daten an Vertreter des iranischen Geheimdienstes weitergeleitet haben, teilte Schin Bet am Montag mit. 

Der Mann aus Israel wird beschuldigt, einem irakischen Agenten Informationen über Verteidigungsminister Benny Gantz übermittelt zu haben, der mit iranischen Agenten in Kontakt stehen soll. Nach einem Bericht der israelischen Zeitung Haaretz handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen reichen Geschäftsmann und Beduinen, der auch Kontakt zu zahlreichen israelischen Politikern gehabt haben soll. 

Yaakub Abu al-Kiyan, der auf der Liste der Telem-Partei des ehemaligen Verteidigungsministers Mosche Jaalon für die Knesset-Wahlen stand, sitzt seit mehreren Wochen in Untersuchungshaft und durfte sich rund drei Wochen lang mit keinem Anwalt treffen. 

Channel 12 behauptet inzwischen, dass er den Iranern Informationen von "keinem Wert" geliefert habe, einschließlich Details über die Bewegungen des amtierendem israelischen Verteidigungsminister Benny Gantz, "die öffentlich zugänglich waren".

Während der Ermittlungen stellte der israelische Sicherheitsdienst allerdings fest, dass al-Kiyan in längerem Kontakt mit dem irakischen Geschäftsmann Haidar al-Mashhadani stand, der als Vermittler für iranische Geheimdienstler fungiert haben soll. Im Rahmen dieser Kontakte hat al-Kiyan aktuelle Informationen zu den Vorgängen in Israel bereitgestellt, teilte der israelische Sicherheitsdienst mit. In der Anklageschrift heißt es laut Haaretz:

"Bei vielen Gelegenheiten gab der Angeklagte (dem irakischen Geschäftsmann) Haidar Informationen über die Operationen der israelischen Sicherheitskräfte, die Aktivitäten des Verteidigungsministers Benny Gantz und militärische Transaktionen zwischen Israel und den Vereinigten Staaten, die er selbst in Israel gesammelt hatte, oder Informationen, die der Angeklagte aus den Medien oder aus seinen Verbindungen zu verschiedenen Menschen in Israel erfahren hatte."

Der Angeklagte habe dies getan, um seinen Wert in den Augen der Iraner zu steigern und eine Entlohnung für die von ihm bereitgestellten Informationen zu erhalten, hieß es weiter in der Anklageschrift. Al-Kiyan und der Iraker sollen angeblich erfolglos versucht haben, ein Treffen mit Iranern in einem Drittland 2020 zu vereinbaren. Es soll "der begründete" Verdacht bestehen, dass der Iraker an der Sammlung von Informationen oder anderen Handlungen gearbeitet habe, die laut den gegen ihn erhobenen Vorwürfen sehr wohl der "nationalen Sicherheit Israels" schaden könnten.

Die Anwälte des Verdächtigen wiesen die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zurück. Sie sagten den Journalisten, das Gericht habe seine Freilassung aus der Haft angeordnet. Laut Channel 12 appellierte der Staat jedoch, ihn in Gewahrsam zu halten. Ynet News zufolge behauptete al-Kiyan während der Anhörung, dass er nur Geschäfte mit seinem Kontakt gemacht habe. Er habe zugleich dementiert, gegen die nationale Sicherheit vorgegangen zu sein. Er soll laut Haaretz jedoch zugegeben haben, Informationen über Gantz weitergegeben zu haben.

Die der Iranischen Revolutionsgarde nahestehende Nachrichtenagentur Tasnim News ging diesem Fall in einem Artikel mit der Überschrift "Infiltrierung der Strukturen vom zionistischen Regime: Der Vertraute von Mosche Jaalon entpuppte sich als Agent" nach und zitierte dabei mehrere israelische Zeitungen, ohne auf die Frage einzugehen, ob Iran in den Fall von al-Kiyan involviert sein könnte.

Der damalige israelische Verteidungsminister Mosche Jaalon, der Kontakt zu al-Kiyan pflegte, sagte gegenüber Haaretz: "Ich war schockiert, als ich von den schweren Taten hörte, die al-Kiyan zugeschrieben werden." Er behauptete, seine Beziehung zu al-Kiyan sei kurz gewesen. Er habe al-Kiyan auf die Liste der Telem-Partei gesetzt, nachdem er von seinem Ruf als Geschäftsmann aus der Beduinengemeinde beeindruckt gewesen sei, da er daran gearbeitet habe, die Unterschiede zwischen der jüdischen und der beduinischen Gemeinde zu überbrücken.

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