WHO: Scheitern grenzüberschreitender UN-Hilfe kann zu humanitärer Katastrophe in Syrien führen
Die Syrer in den nicht von der Regierung von Präsident Baschar al-Assad kontrollierten Regionen werden mit Nahrungsmitteln, COVID-19-Impfungen, medizinischen Gütern und weiterer humanitärer Hilfe über den Grenzübergang in Bab al-Hawa an der türkisch-syrischen Grenze im Rahmen einer UN-Resolution über die grenzüberschreitende Hilfe versorgt. Der UN-Sicherheitsrat hat die Resolution, die im Jahr 2014 verabschiedet wurde, nicht für ein weiteres Jahr verlängert.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt, das Scheitern der Mission könne zu einer humanitären Katastrophe in Syrien führen. WHO-Sprecher Christian Lindmeier sagte Journalisten:
"Die Verlängerung einer großangelegten grenzüberschreitenden UN-Hilfe für weitere zwölf Monate ist notwendig, um Leben zu retten."
Der Sprecher erklärte weiter, eine Nichterneuerung der Mission würde die zentralen humanitären Operationen stark einschränken und den Nordwesten Syriens in eine weitere humanitäre Katastrophe stürzen.
Moskau und Damaskus sind gegen die Verlängerung der Mission und verweisen dabei darauf, dass die Mission mit der syrischen Regierung nicht koordiniert werde und humanitäre Hilfe deswegen nicht selten in Hände der Terroristen gerate. Außerdem werfen Russland und Syrien den USA vor, ein Interesse daran zu haben, dass Extremisten in nicht von der Regierung kontrollierten Gebieten weiterhin ausgebildet und bewaffnet werden, um Brennpunkte der Spannungen in Syrien zu bewahren.
Statt der weiteren Benutzung des Grenzübergangs in Bab al-Hawa schlagen Russland und Syrien eine Versorgungsroute aus der Hauptstadt Damaskus vor.
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