Israel: Vier jüdische Israelis wegen Terrorismus angeklagt
Zwangsräumungen von Wohnungen, die von Palästinensern im Ostteil Jerusalems bewohnt werden, und der Jerusalem-Tag hatten dazu beigetragen, dass der Jahrzehnte schwelende, ungelöste Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern erneut eskalierte. Die militante Hamas feuerte Raketen aus Gaza auf Israel. Die israelische Regierung reagierte mit aller Härte. Auf beiden Seiten sind Todesopfer zu beklagen. Aber auch auf den Straßen in Israel selbst entlud sich der Hass zwischen rechtsextremen jüdischen Siedlern und teils gewaltbereiten Palästinensern. Es kam zu mehr als 2.000 Festnahmen. Die Mehrzahl darunter sollen arabische Israelis sein.
Vor zwei Wochen sollen vier jüdische Männer versucht haben, einen arabischen Mann auf einem Jerusalemer Markt niederzustechen und ihn dabei schwer verletzt haben. Zehnmal stachen sie auf den 25 Jahre alten Mann an seinem Arbeitsplatz ein, in einem Burger-Restaurant im Mahane Yehuda Market. Die Ärzte stellten fest, dass ein Messerstich seine Lunge und die Leber aufgerissen hatte.
Die Familie des Mannes wollte nicht mit der Presse sprechen. Auch die Identität der Täter, die zwischen Ende zwanzig Jahren und Anfang Dreißig seien, ist öffentlich nicht bekannt. Die israelische Polizei erwirkt regelmäßig gerichtliche Verfügungen, um die Veröffentlichung der Identität von Verdächtigen in solchen Fällen, die sie als sensibel erachtet, zu unterbinden. Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet und die Polizei verhafteten die Täter gemeinsam.
Ihr Anwalt Ali Kelar kritisiert hingegen bereits die Vorgehensweise von Schin Bet:
"Die Geschichte der Tat, wie sie von den Angeklagten erzählt wird, unterscheidet sich radikal von der in der Anklageschrift. Wir wissen, dass sie unter sehr schwierigen Bedingungen von Schin Bet-Vernehmern verhört wurden, also werden wir keine voreiligen Schlüsse ziehen."
Die Täter waren Teilnehmer an einer Demonstration, die durch den Ostteil von Jerusalem zog. Demonstranten skandierten: "Wir hoffen, euer Dorf brennt!" Die Polizei stoppte den Demonstrationszug, und es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei. Die drei Angeklagten fuhren zurück in die Innenstadt. Sie gingen zu einem ihrer Häuser und wechselten ihre Kleidung.
Im Mahane Yehuda Market schloss sich ihnen der vierte Angeklagte an. Das Opfer wählten sie zufällig aus. Der arabische Mann brachte gerade den Müll aus dem Restaurant heraus. Sie verwickelten ihn in ein Gespräch, um seine Identität festzustellen. Nachdem sich bestätigte, dass der Mann Araber ist, besprühten sie ihn mit Pfefferspray und schlugen auf ihn ein. Einer der Männer begann, ihm in den Rücken zu stechen, während die anderen weiter auf ihn einschlugen. Beim Anblick des blutenden Mannes floh der vierte Angeklagte.
In der gleichen Nacht ereignete sich eine weitere Tat. Im Live-Fernsehen war zu sehen, wie Extremisten auf einen arabischen Mann einprügelten. Drei Israelis wurden angeklagt. In Ramla und Lod, wo Juden und Araber Tür an Tür wohnen, wurden Synagogen angegriffen und Autos angezündet. Arabischstämmige Israelis griffen zwei Hotels und ein Restaurant an. Jüdische Siedler bewarfen arabische Passanten mit Steinen.
Nach knapp zwei Wochen der Eskalation wurde zwischen Israel und der Hamas ein Waffenstillstand ausgehandelt. Vereinzelt aber gibt es auf beiden Seiten weiterhin Übergriffe.
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