Nahost

"Bin eine Geisel": Neues Video zeigt entführte Scheicha Latifa in Dubai

Latifa ist die Tochter des emiratischen Ministerpräsidenten und Emirs von Dubai, Muhammad bin Raschid Al Maktum. Er soll sie seit ihrer gescheiterten Flucht vor drei Jahren gefangen halten. Ein neues Video zeigt die entführte Scheicha, die sich als Geisel bezeichnet.
"Bin eine Geisel": Neues Video zeigt entführte Scheicha Latifa in DubaiQuelle: www.globallookpress.com © Martti Kainulainen

Der britische Sender BBC hat bisher unbekanntes Videomaterial von der entführten Scheicha Latifa aus Dubai veröffentlicht. Sie soll ohne Zugang zu medizinischer und juristischer Hilfe in einer Villa mit geschlossenen Fenstern und Türen festgehalten werden. "Ich bin eine Geisel und diese Villa ist in ein Gefängnis verwandelt worden", sagt die junge Frau in einem der Videos, die sie im Badezimmer aufgenommen haben soll. Dies ist ihren Angaben zufolge der einzige Raum, der sich abschließen lässt. In den Videos berichtet die junge Frau, wie sie von Polizisten bewacht wird und dass sie um ihr Leben fürchtet. "Ich habe täglich Angst um meine Sicherheit und mein Leben. Ich weiß wirklich nicht, ob ich diese Situation überleben werde", fügt sie hinzu. Die Polizei habe ihr gedroht, dass sie ihr Leben im Gefängnis verbringen und nie wieder die Sonne sehen werde.

Latifa hatte im Februar 2018 gemeinsam mit ihrer Freundin Tiina Jauhiainen per Schlauchboot und Jacht versucht, Dubai zu verlassen. Die beiden wollten sich in Indien verstecken. Latifa behauptete, sie hatte sich fünf Jahre lang auf den Fluchtversuch vorbereitet. Wenige Kilometer vor der indischen Küste sei sie von einem Sonderkommando gestoppt und gewaltsam zurückgebracht worden. Die junge Frau sagte, man hat ihr Beruhigungsmittel injiziert, woraufhin sie das Bewusstsein verloren hat und erst wieder in Dubai aufgewacht ist.

Die Vereinten Nationen in New York teilten am Dienstag mit, dass die UN-Arbeitsgruppe für erzwungenes Verschwinden die Sachlage derzeit prüft. Die Regierungen Dubais und der Vereinigten Arabischen Emirate haben die Videos auf Anfrage nicht kommentiert, hieß es von der BBC

Auch Latifas ältere Schwester Schamsa wurde im Jahr 2000 in Cambridge entführt und nach Dubai zurückgebracht, nachdem sie versucht hatte, sich abzusetzen. Unter anderem die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch forderte die Freilassung der beiden Frauen.

Im vergangenen Jahr hatte ein britisches Gericht Scheich Muhammad bin Raschid Al Maktum für die Entführung seiner zwei Töchter und die Einschüchterung einer seiner Ehefrauen verantwortlich gemacht. In einem Fall stellte das Gericht sogar Folter fest. Eine der Ehefrauen des Scheichs, Haya Bint al-Hussein, war im Jahr 2019 mit ihren zwei Kindern von Dubai nach London geflohen. Haya erklärte damals, sie hatte sich vor ihrer Flucht immer stärker von ihrem Ehemann bedroht gefühlt. 

Mehr zum Thema - Grünes Licht für deutsche Rüstungsexporte in die Vereinigten Arabischen Emirate

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.