"Verschlechterte Sicherheitsbedingungen": Mindestens zwölf Morde in syrischem Flüchtlingslager
Die Flüchtlingslager Al-Hol und Roj im Nordosten Syriens werden von kurdischen Kämpfern und den Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), sowie der YPG geführt. Hier sind Flüchtlinge und deren Familienmitglieder unterbracht, die ehemals der Terrorgruppe IS angehörten.
Die Mehrheit sind Syrer und Iraker, aber auch andere Staatsbürger leben dort, die sich dem Terrorkampf anschlossen. Allein in Al-Hol an der Grenze zum Irak leben derzeit circa 62.000 Menschen. Zu der Zahl der im Flüchtling lebenden gibt es unterschiedliche Angaben. Das Lager wurde Anfang 1991 ursprünglich während des Zweiten Golfkriegs für irakische Flüchtlinge errichtet und war auf eine Kapazität von 5.000 ausgerichtet.
Im Jahr 2019 starben in dem Lager mehr als 500 Menschen, deren Tod durch bessere humanitäre Bedingungen wohl hätte verhindert werden können. Die Zahl der Kinder im Lager wurde damals auf 50.000 geschätzt.
Nach Aussage des UN-Sprechers Stéphane Dujarric wurden zwölf syrische und irakische Bewohner des Flüchtlingslagers Al-Hol seit Beginn des Jahres bis zum 16. Januar ermordet. Darunter befindet sich auch ein aus dem Irak stammender weiblicher Flüchtling. Am 4. Januar wurde die Frau mit einer Pistole mit Schalldämpfer getötet. Sie war für die SDF tätig. Die North Press Agency berichtete auch über den Mord an einer 17-jährigen Irakerin. Sie soll ebenfalls erschossen worden sein.
Viele Familien sind gezwungen, Zelte mit anderen Familien zu teilen. Das Wasser ist nicht trinkbar, es fehlt an medizinischer Versorgung. Die türkische Invasion im Norden Syriens zwang NGOs, Personal zu evakuieren. Die meisten Bewohner stammen aus den ehemaligen IS-Gebieten wie dem berüchtigten Raqqa. Die Infrastruktur der Stadt ist zerstört, explosives Material gefährdet das Leben der Kinder. Sie haben nichts, wohin sie zurückkehren könnten. Es herrscht Perspektivlosigkeit.
Dujarric sprach von einem "nicht hinnehmbaren Sicherheitsumfeld in Al-Hol". Dieses habe auch schlimme Auswirkungen auf die Arbeit der UNO und der Partner der Vereinten Nationen. Die Möglichkeit, auf sicherem Wege lebenswichtige humanitäre Hilfe zu leisten, sei nicht mehr gegeben.
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