Die Registrierung des Impfstoffes sei in einem Notzulassungsverfahren ohne zusätzliche klinische Studien auf dem palästinensischen Gebiet erfolgt, teilte der Fonds am Montag der Nachrichtenagentur RIA Nowosti mit. Auf dieselbe Weise hatten zuvor bereits auch Argentinien, Bolivien, Serbien und Algerien Sputnik V freigegeben.
Die Lieferungen des Impfstoffes nach Palästina sind für das erste Quartal dieses Jahres angesetzt. Erste Dosen sollen bereits innerhalb eines Monats aus Russland ankommen. Die nötigen Mengen des Präparats sollen mit den Produktionskapazitäten der internationalen Partner des Russischen Fonds für Direktinvestitionen in Indien, China, Südkorea und anderen Ländern bereitgestellt werden.
Yaser Bouzieh, Generaldirektor für Volksgesundheit im Ministerium für Gesundheit der Stadt Ramallah, hat erklärt, Palästina habe sich aus mehreren Gründen für den russischen Impfstoff Sputnik V entschieden. Dazu gehören eine hohe Wirksamkeit und minimale Nebenwirkungen. Bouzieh sagte, Palästina werde den Impfstoff bis Ende Januar erhalten. Er stellte fest, dass Palästina bereits alles Notwendige getan habe, um die Impfung vorrangiger Bevölkerungsgruppen zu beginnen, beispielsweise von Ärzten, die mit COVID-19-Patienten arbeiten.
Die Haltbarkeitsbedingungen sowie der Preis des Impfstoffes waren ein wichtiger Faktor bei der Auswahl. Bouzieh zufolge sei der Preis für den russischen Sputnik V-Impfstoff viel niedriger als für andere Impfstoffe. Darüber hinaus benötige Sputnik V keine speziellen Lagerausstattungen wie spezielle Kühlkammern.
Bouzieh bemerkte auch, Sputnik V sei bereits in vielen Ländern erhältlich, beispielsweise in Russland, Weißrussland, Argentinien und Algerien. Er sagte, gute Beziehungen zwischen Russland und Palästina hätten auch zur Entscheidung für den russischen Impfstoff Sputnik V beigetragen.
Der Impfstoff Gam-COVID-Vac beziehungsweise Gam-COVID-Vac Lyo, besser bekannt als Sputnik V, des Moskauer Gamaleja-Instituts für Epidemiologie und Mikrobiologie, wurde am 11. August als weltweit erster Impfstoff gegen die durch das Coronavirus SARS-CoV-2 verursachte Erkrankung COVID-19 in Russland registriert. Zunächst stellten die Zwischenergebnisse der klinischen Studien fest, dass die Wirksamkeit von Sputnik V 92 Prozent betrage. Inzwischen wurde diese Zahl auf 96,2 Prozent nach oben korrigiert.
Seit der Anmeldung des Vakzins erhielt Russland Vorbestellungen für mehr als 1,2 Milliarden Impfdosen von Sputnik V aus über 50 Ländern. Der Impfstoff soll neben anderen Ländern auch nach Indien, Brasilien, China und Südkorea geliefert werden, mit denen der Russische Fonds für Direktinvestitionen Partnerschaftsverträge abgeschlossen hat. Das russische Präparat durchläuft klinische Tests auch in mehreren Staaten außerhalb Russlands, darunter Weißrussland, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Venezuela und Indien. Die bestehenden Vereinbarungen mit ausländischen Partnern sollen ermöglichen, jährlich 500 Millionen Impfdosen von Sputnik V außerhalb Russlands herzustellen, erklärte der Fonds.
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