US-Militär: Neue Fälle sexueller Übergriffe unter Kindern auf US-Luftwaffenstützpunkt in Japan

Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im japanischen Kadena belästigte ein 13-jähriger Junge mindestens fünf Mädchen zwischen zwei und sieben Jahren. Die Eltern der Kinder kritisieren die ausgebliebene Hilfeleistung auf dem US-Stützpunkt. Insgesamt 700 solcher Fälle sind bekannt.

Im August vergangenen Jahres ordnete der Kongress das Verteidigungsministerium an, wie auf Fälle von sexuellen Belästigungen auf den Stützpunkten unter Minderjährigen reagiert werden soll. Tausende Kinder weltweit leben auf US-Stützpunkten oder gehen dort zur Schule. Laut Associated Press gibt es 700 Berichte über sexuelle Übergriffe unter Minderjährigen auf US-Stützpunkten. Nur selten gibt es Gerechtigkeit für die Opfer. 

Die Mutter eines der sexuell belästigten Mädchen beklagt die Situation: 

Wir kommen hierher, und es braucht einen der schlimmsten Fälle, den man sich vorstellen kann, um herauszufinden, dass man keine Hilfe für die Unterstützung der Kinder erhält. Das gibt ein Gefühl des vollkommenen Misstrauens. 

Die Mädchen berichteten, dass sie vom Spielplatz geführt und belästigt wurden. Das erste Mädchen, das Anzeige erstattete, musste eine Woche lang warten, bis es eine Beratung erhielt. Für die Mutter schien das Interesse an der Aufklärung dieses Falls vonseiten der Leitung gering. 

Rund 4.000 Schüler besuchen die Schule des Stützpunktes. Im Jahr 2014 gab es mehrere Berichte sexueller Übergriffe an der Schule. 

Der Sprecher des  Luftwaffenstützpunktes Kadena, Generalleutnant Christy Stravolo, sagte, dass der Junge inzwischen wieder mit seinen Eltern zurück in den Vereinigten Staaten sei. Im Februar hatte US-Präsident Donald Trump ein entsprechendes Reformgesetz unterzeichnet. So müssten die Schulen auf den Stützpunkten neue Schutzmaßnahmen schaffen. Die US-Luftwaffe hingegen hat keine neuen Richtlinien zum Schutz der Kinder ausgearbeitet. 

Gesetze, die für das US-Militär gelten, greifen nicht in Bezug auf Familienangehörige der Soldaten. Hier gilt das Zivilrecht. Die neuen Richtlinien ziehen allerdings nicht in Betracht, wie unterschiedlich die Gastgeberstaaten die Fälle sexueller Übergriffe unter Minderjährigen auf US-Stützpunkten behandeln. Die US-Schulen richteten eine neue Webseite zur "Sensibilisierung und Prävention sexueller Belästigung" ein.