Asien

Zwischen Solidarität und Hass - Vergewaltigung und Mord an achtjähriger Muslimin beschäftigt Indien

Eine Achtjährige wird in Indien vergewaltigt und ermordet. Extremistische Hindus wollen so die muslimischen Dorfbewohner vertreiben. Wie nach einem ähnlichen Fall 2012 kommt es zu Massenprotesten. Die Tat stachelt jedoch auch den religiös aufgeladenen Hass an.
Zwischen Solidarität und Hass - Vergewaltigung und Mord an achtjähriger Muslimin beschäftigt IndienQuelle: Reuters © Sivaram

Die meisten Muslime Indiens leben in den Bundesstaaten Jammu und Kaschmir. Die Region Jammu im Süden des Landes jedoch wird von Hindus dominiert. Aus dem indischen Dorf Rasana sind jüngst dessen muslimische Einwohner geflüchtet. Das Dorf wurde durch den brutalen Mord an einer Achtjährigen bekannt. Das muslimische Mädchen wurde von einem hinduistischen Mann im Januar vergewaltigt und ermordet.

Fünf Tage lang wurde sie in einem hinduistischen Tempel gefangen gehalten und unter Drogen gesetzt. Immer wieder wurde sie vergewaltigt, bis die Täter sich dazu entschlossen, sie totzuschlagen. Hauptbeschuldigter im darauf folgenden Gerichtsprozess ist der Leiter des Tempels Sanja Ram. Ein Minderjähriger und ein örtlicher Polizeibeamter sind unter den Angeklagten. Drei weiteren Polizeibeamten wird vorgeworfen, Bestechungsgelder angenommen zu haben, um den Fall zu vertuschen.  

Verbrechen war gegen muslimische Nomaden gerichtet

Erst der Protest von Anwälten aus den Reihen der Hindus vor dem Gericht von Jammu gegen die aus ihrer Sicht voreingenommen geführte Untersuchung machte die breite Öffentlichkeit auf den Mord aufmerksam und zog Proteste gegen sexuelle Gewalt nach sich. Erinnerungen an die Gruppenvergewaltigung, die sich 2012 in einem Bus der Hauptstadt Neu-Delhi ereignet hatte, wurden wach. Eine Studentin in Neu-Delhi wurde damals Opfer sexueller Gewalt. 

Laut Polizei sei das Ziel dieses Gewaltverbrechens an dem Kind gewesen, sich der muslimischen Bakarwal-Nomaden zu entledigen. Während der Sommermonate lassen diese in der Region ihr Vieh weiden. Die Familie des getöteten Mädchens floh unter Polizeischutz in die Hügel Kaschmirs. Andere Muslime aus dem Dorf folgten ihr aus Angst vor Verbrechen an ihren Kindern. Selbst das Begräbnis ihrer Tochter nahe ihres Hauses verwehrten Hindus im Dorf Rasana der Familie. 

Zwei Rücktritte aus den Reihen der Regierungspartei

Indische Behörden fürchten sich vor Unruhen zwischen Hindus und Muslimen und stellten am Dienstag in Jammu die Internetverbindungen ab, um zu verhindern, dass sich gewalttätige Demonstranten auf beiden Seiten zusammenrotten. Zwei hochrangige Vertreter der indischen Regierungspartei BJP traten angesichts des Vergewaltigungsskandals bereits zurück. Erst nachdem Oppositionelle die Stille ihres Premierministers zu dem Vorfall kritisiert hatten, bezog Modi Stellung. Dies reichte vielen aber nicht aus.

Unterdessen haben Schauspieler einen Versuch gestartet, dem eskalierenden Hass zwischen den religiösen Gruppen gegenzusteuern. Bollywood ist geprägt von Darstellern, die einen muslimischen Hintergrund haben. Die Stars aus den indischen Filmen riefen eine Kampagne in den sozialen Medien ins Leben. 

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