Asien

#MeToo auf Okinawa - Vergewaltigte Frau fordert Entschädigung für Opfer von US-Soldaten

US-Militärs, die auf dem japanischen Okinawa stationiert werden, erhalten nur unzureichende Schulungen in der japanischen Kultur. Selten machen die weiblichen Opfer männlicher Soldaten sexuelle Übergriffe publik. Ein australisches Vergewaltigungsopfer setzt sich für Gerechtigkeit ein.
#MeToo auf Okinawa - Vergewaltigte Frau fordert Entschädigung für Opfer von US-SoldatenQuelle: Reuters

Das Vergewaltigungsopfer kommt nicht aus Japan, ihr Name ist Catherine Fisher, die gebürtige Australierin lebte lange Zeit auf Okinawa. Am Freitag traf sie sich mit Vertretern des japanischen Parlaments. Im Jahr 2002, so die Anschuldigung Fishers, wurde sie Opfer einer Vergewaltigung. Zwar erhielt sie eine Entschädigung, aber es wurde keine Strafanzeige gegen den Täter gestellt. Der Täter ist bereits in den USA. Fisher machte ihn ausfindig. Im Jahr 2012 verklagte sie Bloke Deans vor dem Wisconsin Berufungsgericht.

Ihrer Klage wurde stattgegeben, sie gewann vor Gericht, forderte aber als Symbol lediglich einen Dollar Entschädigung ein. Der Anwalt Deans, Alex Flynn, sieht den Fall damit erledigt. Für schuldig bekannte er sich nicht, musste aber einräumen, dass die Beweise auf seine Schuld hinwiesen. 

Fishers jetziges Anliegen aber widmet sich den japanischen Opfern von Gewalt durch US-Militärs. Es geht um die Hinterbliebenen einer ermordeten 20-jährigen Japanerin, die von einem ehemaligen Marine-Soldaten vergewaltigt und getötet wurde, sowie um andere Opfer. Der ehemalige Marine Kenneth Franklin Shinzato gestand die Vergewaltigung an Rina Shimabukuro. Ermorden wollte er sein Opfer nicht, so Shinzato. Das Gericht aber sah bewiesen, dass Shinzato sein Opfer mit einem Messer in den Nacken stach und ihr einen Kopfschlag verpasste, die das Opfer vor der Vergewaltigung tötete. 

MeToo noch nicht in Japan angekommen 

Im Zuge der "MeToo-Bewegung" sagte Fisher

Man muss und man kann etwas tun. Jeder andere tut etwas, nur nicht die japanische Regierung."

Der stellvertretende Direktor des japanischen Außenministeriums, Takahiro Suzuki, versicherte Fisher, dass die japanische Regierung mit den USA über die Zahlungen von Schmerzensgeldern verhandle. Die Schulen in Japan lehren nur wenig im Bezug auf sexuelle Gewalt und die Möglichkeiten von Frauen und Mädchen Gerechtigkeit zu erlangen.

In den Mangas (japanische Comicbücher) wird Vergewaltigung als sexuelle Erfüllung präsentiert. Polizisten tun die Berichte über Vergewaltigungen oft ab, wenn Alkohol im Spiel war. Nicht alle verurteilten Vergewaltiger müssen eine Haftstrafe absitzen. Die Strafen werden zu oft in eine Bewährungsstrafe umgewandelt. Im letzten Jahr machte die japanische Journalistin Shiori Ito öffentlich, dass sie Opfer einer Vergewaltigung wurde. In den sozialen Netzwerken wurde sie dafür geächtet. Viele schoben ihr für das Verbrechen die Schuld zu. Die gesellschaftliche Schmach hält viele Japanerinnen davon ab, an die Öffentlichkeit zu gehen und ein sexuelles Gewaltverbrechen anzuzeigen.

Zu oft wird sich des japanischen Ausdrucks bedient: 

Nein heißt nicht immer nein. (Iya yo iya yo mo suki no uchi.)

Für Fisher ist das Versprechen der japanischen Regierung nicht genug. Sie fordert eine sofortige Entschädigung der Opfer. Derzeit sind etwa 47.000 US-Militärs auf Okinawa stationiert. Die Anwohner fühlen sich wie unter einer Besatzung und die Harmonie zwischen US-Soldaten und den Anwohnern ist durch Übergriffe, Flugunfälle und Umweltverschmutzungen gestört. Die Regierung im fernen Tokio hat sich bisher nicht den Belangen der Anwohner des Inselparadieses angenommen. Wienviele Japanerinnen Opfer sexueller Übergriffe auf Okinawa wurden, ist nicht bekannt.  

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