Philippinen: Nach Niederlagen im Nahen Osten nehmen IS-Reste Kurs auf Südostasien
Nachdem sein ursprüngliches Operationsgebiet, der Nahe Osten, für den "Islamischen Staat" infolge der Offensive mehrerer internationaler Antiterror-Koalitionen zunehmend unwirtlicher geworden ist, scheinen dessen Kämpfer den Südosten Asiens zu ihrem neuen Schwerpunkt bestimmt zu haben. Dies berichtet das US-Nachrichtenportal Breitbart News.
Vor allem Kämpfer, die aus Ländern wie Indonesien oder Malaysia gekommen waren, um den IS zu unterstützen, versuchen offenbar in die mehrheitlich christlichen Philippinen einzusickern. Dies bestätigt der Chef der Miliz "Islamische Befreiungsfront Moro" (MILF), Ebrahim Murad, gegenüber Reuters:
Basierend auf unseren nachrichtendienstlichen Informationen sickern aus dem Mittleren Osten vertriebene ausländische Kämpfer kontinuierlich durch unsere poröse Grenze ein und könnten planen, zwei Städte im Süden einzunehmen - Iligan und Cotabato.
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Die Moro-Rebellen stellen selbst eine separatistische muslimische Gruppe dar, haben jedoch mit Manila ein Friedensabkommen geschlossen. Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat ein Autonomiepaket für die Region in Kraft gesetzt, im Gegenzug half die MILF der philippinischen Regierung, militärisch gegen Kämpfer des IS und diesem nahestehende Verbände vorzugehen.
Moro-Rebellen (MILF) haben sich mit Duterte verständigt
Neben dem Zustrom aus Indonesien und Malaysia greifen die Terrorbanden auch auf potenziellen Dschihadisten-Nachwuchs aus eigenen philippinischen muslimischen Gemeinden zurück. Murad dazu zu Reuters:
Diese Extremisten gehen in die Medresen [Religionsschulen] und lehren junge Muslime ihre eigene Version vom Koran, einige versuchen auch lokale Universitäten zu infiltrieren und dort die Saat des Hasses und der Gewalt zu pflanzen.
Für die philippinische Armee stellt diese Entwicklung eine zusätzliche Herausforderung dar, da diese bereits jetzt an mehreren Fronten auf der südlichen Insel Mindanao gegen IS-Verbündete, Banditen und kommunistische Eindringlinge kämpft. Die Insel steht immer noch unter Kriegsrecht.
Präsident Duterte und das in der Gegend operierende US-Pazifikkommando (PACOM) gehen ebenso wie Murad davon aus, dass die Reste der nach der Militäroffensive der letzten Monate versprengten IS-Gruppen sich neu zu gruppieren versuchen. Ein Schlüsselfaktor werde sein, so Murad, dass Duterte es schafft, das Autonomiegesetz für die muslimischen Verwaltungen im Süden, das Bangsamoro Basic Law (BBL), durch den Kongress zu bekommen.
IS bleibt angesagte Marke für versprengte Terrorverbände
Im Vorjahr gelang es der philippinischen Armee in Zusammenarbeit mit von den USA unterstützten lokalen Akteuren, den IS, der fünf Monate lang die Kontrolle über die Stadt Marawi ausgeübt hatte, aus der Stadt zu vertreiben. Während der Unruhen starben jedoch 1.100 Menschen, ein erheblicher Teil von Marawi war zerstört.
Der Kommandant von PACOM, U.S. Adm. Harry Harris, zeigt sich zufrieden darüber, dass die Anzahl gelungener Anschläge radikaler islamischer Terroristen im gesamten indo-pazifischen Raum rückläufig ist. Konterterrorismus-Anstrengungen durch die Regierungen und eine bessere Geheimdienst-Zusammenarbeit hätten nicht nur auf den Philippinen, sondern auch in Indonesien, Malaysia oder Bangladesch Erfolge gezeitigt. Dennoch gebe es weiterhin ein fruchtbares Potenzial für den Terrorismus, insbesondere für jenen, der unter dem IS-Brand firmiert.
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Bei der Militäraktion um Marawi gelang es der philippinischen Armee, zwei wichtige Führer von IS-verbündeten Terrorgruppen auszuschalten – Isnilon Hapilon von Abu Sayyaf und Omar Maute von der Maute-Gruppe. Die Reste der Dschihadisten konnten offenbar weitgehend entwaffnet werden.
Mittlerweile, so wollen philippinische Sicherheitsbehörden herausgefunden haben, soll der IS jedoch Amin Baco, einen malaysischen Bombenbauexperten mit Verbindungen zu zahlreichen islamisch-extremistischen Gruppierungen in Südostasien, als neuen Koordinator beauftragt haben.
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