
Grenzkonflikt Kambodscha-Thailand flammt wieder auf

Es hat erneut Gefechte zwischen Thailand und Kambodscha an der gemeinsamen Grenze gegeben. Wie das Nachrichtenportal Khaosod am 8. Dezember 2025 berichtet, sei einer der thailändischen Stützpunkte angegriffen worden.
"Die thailändische Armee meldet Gefechte in mehreren Gebieten entlang der thailändisch-kambodschanischen Grenze", heißt es in dem Bericht. Laut Reuters wurde mindestens ein thailändischer Soldat getötet und sieben weitere verwundet. Die kambodschanischen Behörden meldeten ihrerseits drei verwundete Zivilisten.
Die Eskalation der Kämpfe in den Grenzgebieten beider Länder nahm am vergangenen Wochenende ihren Anfang. Beide Seiten beschuldigen einander, den Waffenstillstand gebrochen zu haben, und greifen militärische Einrichtungen der Gegenseite an:
So meldete Bangkok beispielsweise in der Nacht auf Montag einen Angriff kambodschanischer Truppen auf den Luftwaffenstützpunkt Anupong. Phnom Penhs Truppen sollen zudem mehrere Raketengeschosse der Mehrfachwerfer-Systeme BM-21 auf zivile Gebiete in der thailändischen Provinz Buriram abgefeuert haben. Als Reaktion darauf habe Thailands Militär F-16-Kampfjets in die Luft geschickt, um Ziele in der Gegend von Chong An Ma anzugreifen – die Rede ist von Artilleriestellungen.
Kambodscha erklärt hingegen, am 7. Dezember gegen 14:15 örtlicher Zeit hätten thailändische Kräfte kambodschanische Stellungen in der Gegend Prolean Thmor im Bezirk Choam Khsant in der Grenzprovinz Preah Vihear mit Panzerfäusten der Typenreihe B-40 (Variante der sowjetischen RPG-2 aus vietnamesischer Fertigung) und 60-Millimeter-Mörsern beschossen. Die Kambodschaner hätten die Thais aufgefordert, das Feuer unverzüglich einzustellen, und hätten selbst das Feuer nicht erwidert. Etwa eine Viertelstunde später habe die thailändische Seite den Beschuss eingestellt. Man habe die Beobachtermission der ASEAN unterrichtet und eine Ermittlung in diesem Fall angefordert.
Der kambodschanische Senatspräsident und ehemalige Präsident Hun Sen erklärte:
"Die rote Linie, entlang derer wir kämpfen müssen, ist bereits festgelegt."
Er wies die Kommandeure aller Ebenen an, dies den Soldaten zu verdeutlichen.
Eskalation
Bereits Ende Mai 2025 war der schwelende Grenzkonflikt zwischen den beiden Ländern aufgeflammt: Es kam zu heftigen Gefechten mit schweren Waffen, Artillerie und Flugzeugen.
Kambodscha setzte Grad-Mehrfachraketenwerfer ein, auch gegen zivile Ziele in Thailand. Bangkok flog Luftangriffe gegen die kambodschanischen Streitkräfte. Es gab Opfer auf beiden Seiten, darunter auch Zivilisten.
Ende Juli war ein Waffenstillstand unter Vermittlung der USA, Chinas und Malaysias vereinbart worden.
Am Rande des ASEAN-Gipfels in Kuala Lumpur am 26. Oktober unterzeichneten der thailändische Premierminister Anuthin Chanvirakun und der kambodschanische Premierminister Hun Manet eine Erklärung zur Konfliktlösung.

Doch auch danach gab es Zwischenfälle an der Grenze: So wurden am 10. November zwei Thai-Soldaten an der Grenze in der Provinz Sisaket durch die Explosion einer Landmine verwundet , von denen einer einen Fuß verlor – einer Landmine, die, wie Bangkok behauptet, bereits nach Abschluss des Waffenstillstandes und entgegen dessen Bestimmungen von der kambodschanischen Seite neu verlegt worden sei. Kambodscha dementierte die Anschuldigung und riet der Gegenseite, keine Soldaten auf Fußpatrouillen in Grenzgegenden abzukommandieren, die bekanntermaßen schwer landminenverseucht sind. Am 12. November warf Kambodscha seinerseits dem thailändischen Militär vor, ein Dorf in der Grenzprovinz Banteay Meanchey schwerem Beschuss ausgesetzt und dabei einen Zivilisten getötet und mehrere weitere verwundet zu haben; indes behaupteten die Thailänder, an jenem Tag etwa um 16 Uhr Schussgeräusche von der kambodschanischen Seite vernommen zu haben.
Der Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha besteht, seit Kambodscha in den 1950er Jahren die Unabhängigkeit von Frankreich erlangte. Streitobjekt war damals offiziell der hinduistische Tempel Preah Vihear, der vom Khmer-Reich im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Indes geht es in Wirklichkeit um mehr, denn die Grenzen zwischen den beiden Ländern sind nie vollständig demarkiert worden. Beide Seiten beanspruchen mehrere strategisch wichtige Anhöhen und Bergpässe in den bergigen Grenzgebieten.
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